Bewertung:

Das Buch „Lost Revolutions: The South in the 1950s“ von Pete Daniel bietet eine gut recherchierte, unparteiische Geschichte des amerikanischen Südens in einer Zeit bedeutender Widersprüche und kultureller Veränderungen. Er hebt die Komplexität der Epoche hervor und konzentriert sich auf die verpassten Gelegenheiten für politische und kulturelle Revolutionen aufgrund der anhaltenden Rassenspannungen. Die Autorin verknüpft verschiedene Themen auf effektive Weise miteinander und stellt eine zum Nachdenken anregende These auf, die durch umfangreiche Primär- und Sekundärforschung gestützt wird.
Vorteile:Sorgfältig recherchiert, unvoreingenommene Perspektive, gut geschrieben, ausgezeichnete Einschätzung des Südstaaten-Paradoxons, gute Erklärung der kulturellen und politischen Widersprüche, umfangreiche Primärquellenforschung, aufschlussreiche Verbindungen zwischen kulturellen Revolutionen und politischem Wandel.
Nachteile:Einige Leser wünschen sich eine stärkere Betonung der Musik und der kulturellen Veränderungen; eine kleine Beschwerde über die Tiefe der Berichterstattung in diesen Bereichen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Lost Revolutions: The South in the 1950s
Dieses umfassende kulturgeschichtliche Werk erforscht eine Zeit erstaunlicher Turbulenzen und Veränderungen im Süden, Jahre, die oft als friedlich und langweilig abgetan wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg erwarteten die Südstaatler eine friedliche und wohlhabende Zukunft, doch wie Pete Daniel zeigt, nahm der Weg in die 1950er Jahre einige unerwartete Wendungen.
Daniel berichtet von den unzähligen Kräften, die die Welt der Südstaatler in der Nachkriegszeit auf den Kopf stellten. In Kapiteln, die sich mit Themen wie der Bürgerrechtsbewegung, der Rassentrennung und der schulischen Integration, dem Zusammenbruch der traditionellen Landwirtschaft und der darauf folgenden Land-Stadt-Wanderung, dem Leben von Schwulen und Lesben, dem Aufkommen von Rock 'n' Roll-Musik und Stock-Car-Rennen sowie dem Triumph der Arbeiterkultur befassen, zeigt er, dass der Süden der 1950er Jahre ein Ort mit dem Potenzial für revolutionäre Veränderungen war.
Letztendlich wurde die Chance auf einen bedeutenden Wandel jedoch vertan, so Daniel. Man kann sich nur vorstellen, wie anders die Geschichte des Südens verlaufen wäre, wenn Politiker, die Presse, der Klerus und örtliche Führungspersönlichkeiten demokratische Reformen unterstützt hätten, die Afroamerikanern die volle Staatsbürgerschaft verliehen hätten - und wie wenig erreicht worden wäre, wenn eine Handvoll Schwarzer und Weißer nicht das Risiko auf sich genommen hätte, um die Veränderungen herbeizuführen, die es dann doch gab.