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Sanctuary Lost: Portugal's Air War for Guinea 1961-1974: Volume 1 - Outbreak and Escalation (1961-1966)
Von 1963 bis 1974 lieferten sich Portugal und seine nationalistischen Gegner einen immer heftigeren Krieg um die Unabhängigkeit des "portugiesischen" Guinea, damals eine Kolonie, heute die Republik Guinea-Bissau. Während des größten Teils des Konflikts hatte Portugal eine praktisch unangefochtene Lufthoheit und stützte seine Strategie zunehmend auf diesen Vorteil.
Die portugiesische Luftwaffe (For a A rea Portuguesa, abgekürzt FAP) spielte daher eine entscheidende Rolle im Krieg in Guinea. Tatsächlich erwies sich die FAP während des gesamten Konflikts - trotz der vielen Herausforderungen, denen sie sich gegenübersah - als das wirksamste und reaktionsschnellste militärische Argument gegen die PAIGC, die für die Unabhängigkeit Guineas kämpfte. Der Luftkrieg um Guinea ist für Historiker und Analysten aus mehreren Gründen einzigartig.
Es war der erste Konflikt, in dem eine nichtstaatliche irreguläre Kraft Abwehrraketen gegen eine organisierte Luftwaffe einsetzte. Darüber hinaus verließ sich Portugal in einem solchen Maße auf seine Luftstreitkräfte, dass deren effektive Neutralisierung Lissabons Militärstrategie in der Provinz zum Verhängnis wurde.
Die unerwarteten Kampfverluste der FAP lösten eine Kaskade von Effekten aus, die wiederum die eigene operative Freiheit und die Effektivität der zunehmend von der Luft abhängigen Bodentruppen beeinträchtigten, die den Krieg gegen die PAIGC als verloren ansahen. Der Luftkrieg um Guinea ist somit ein überzeugendes Beispiel für den Wert - und die Anfälligkeit - von Luftstreitkräften bei der Aufstandsbekämpfung sowie für die negativen Auswirkungen eines übermäßigen Rückgriffs auf die Luftherrschaft.