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Wicked City: The Many Cultures of Marseille
Marseille ist ein durch und durch doppeldeutiger Ort. Marseille ist die zweitgrößte Stadt Frankreichs und der wichtigste Seehafen des Landes und hat einen unvergleichlichen Einfluss auf die nationale Vorstellung. Sie ist aber auch eine Grenzstadt, wohl die Hauptstadt des Mittelmeers und mit einer traditionell fragwürdigen Zugehörigkeit zur französischen Nation. Diese Abgeschiedenheit und die lange und reiche Geschichte der Stadt als Heimat von Migranten, Arbeitern und organisierten Kriminellen haben dazu geführt, dass sie in der öffentlichen Vorstellung mit Exotik und illegalen Aktivitäten in Verbindung gebracht wird.
In dieser Geschichte untersucht Nicholas Hewitt den außergewöhnlichen kulturellen Reichtum Marseilles von der Revolution bis ins heutige Jahrhundert und zeichnet die Entwicklung seines schlechten Rufs, seines "Schurkenstatus" innerhalb Frankreichs und seiner internationalen Bedeutung nach. Die Erzählungen, die dieser großen Hafenstadt gewidmet sind, reichen von der Legende der Fußballmannschaft bis hin zu Der Graf von Monte Cristo. Hewitt entdeckt Marseille mit den Augen von Schriftstellern, Malern und Bildhauern, Filmemachern, Varietéstars, Architekten und Rappern, aus der Sicht französischer, deutscher, britischer und amerikanischer Besucher und als eine Feier des menschlichen Kosmopolitismus, der oft im Gegensatz zum französischen Nationalgefühl steht.
Wicked City ist ein lebendiges und komplexes Porträt einer der größten Städte des Mittelmeers, das über die gängigen Stereotypen hinausgeht und das wahre Marseille in seinem ganzen Reichtum enthüllt.