Bewertung:

Das Buch „Vanishing Coup: The Pattern of World History Since 1310“ von Ivan Perkins untersucht, warum Staatsstreiche in einigen Staaten üblich, in anderen aber undenkbar sind, und argumentiert, dass das Vorhandensein eines allgemein akzeptierten politischen Regelwerks mit Stabilität und Demokratie einhergeht. Während einige Rezensenten die von Perkins aufgeworfenen Fragen aufschlussreich und das Buch fesselnd fanden, kritisierten andere die unzureichende Tiefe der Analyse und den Rückgriff auf Anekdoten.
Vorteile:Das Buch wirft wichtige Fragen über das Wesen von Staatsstreichen und ihr Verhältnis zu Demokratie und Rechtsstaatlichkeit auf. Es ist gut recherchiert, unterhaltsam und enthält fesselnde Geschichten, was es zu einer angenehmen Lektüre für verschiedene Zielgruppen macht.
Nachteile:Kritisiert wird, dass es der Analyse an Tiefe mangelt, da viele relevante Faktoren ohne gründliche Untersuchung nebeneinander bestehen. Einige Rezensenten waren der Meinung, dass Perkins keine überzeugenden Antworten oder eine kühne historische Soziologie liefert, da er sich zu sehr auf historische Anekdoten stützt und es versäumt, die Etablierung von Rechtsstaatlichkeit in verschiedenen Kontexten zu erklären.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Vanishing Coup: The Pattern of World History since 1310
Wie konnte die Republik Venedig 486 Jahre ohne einen einzigen Staatsstreich oder Putschversuch überstehen? Ist es dieselbe Kraft, die in Großbritannien seit 1746, in den Vereinigten Staaten seit 1776 und in einer wachsenden Zahl von Nationen auf der ganzen Welt für Stabilität sorgt? Dieses nachdenkliche und fesselnde Buch bietet die erste umfassende Analyse von Staatsstreichen, die in der Weltgeschichte und -politik eine zentrale Rolle gespielt haben. Ivan Perkins stützt sich auf seine umfangreichen Forschungen über die Geschichte und die inneren Abläufe von Staatsstreichen, um zu erklären, wie eine kleine, aber wachsende Zahl von Nationen der chronischen Gewalt entkommen und Staaten mit dauerhaft friedlichen Machtwechseln aufgebaut haben.
Der Leser wird die aufstrebende putschfreie Zone erkunden, vom barocken System, das 486 Jahre Stabilität in Venedig ermöglichte, bis hin zum heutigen strengen, aber effizienten Regime in Singapur. Nebenbei erzählt der Autor von einigen der spannendsten politischen Intrigen der Geschichte: dem spontanen Straßenaufstand gegen König Tarquinius Superbus in Rom, den Machenschaften bengalischer Beamter, die das britische Empire begründeten, und den Ängsten, die General Pinochet dazu brachten, sich einem Putsch anzuschließen und Diktator von Chile zu werden. Perkins untersucht die ersten drei putschfreien Staaten im Detail.
Er argumentiert gegen die Standardtheorie der Stabilität, die besagt, dass Berufsmilitärs so gründlich in Ethik und ziviler Kontrolle geschult sind, dass ein Putsch undenkbar wäre. Stattdessen schlägt er eine neue und einfachere Interpretation vor: Stabilität gründet sich nicht auf Ethik, sondern auf Recht.
Eine unparteiische Rechtsstaatlichkeit schwächt persönliche Loyalitätsbeziehungen, insbesondere innerhalb des politisch-militärischen Establishments, und verhindert große kriminelle Verschwörungen. Das Buch schließt mit einer neuen Erklärung für den "demokratischen Frieden" und zeigt, warum putschfreie Staaten dauerhafte Allianzen bilden.