
Unsettling Empathy: Working with Groups in Conflict
Dieses Buch ist eine eingehende Reflexion und Analyse darüber, warum und wie verunsichernde Empathie eine entscheidende Komponente in Versöhnungsprozessen ist.
An der Schnittstelle von Erinnerungsforschung, Versöhnungsforschung und Traumaforschung angesiedelt, ist das Buch in seinem Kern transdisziplinär und präsentiert eine neue Perspektive auf die Konzeption von Konzepten und Praktiken in der Arbeit mit Gruppen in Konflikten. Das Buch Unsettling Empathy ist in einer Zeit des zunehmenden Kulturpessimismus entstanden, in der wir die Ausbreitung des Populismus und den Aufstieg illiberaler Demokratien beobachten, die sich auf nationalistische und ethnozentrische Narrative der Vergangenheit berufen.
Angesichts dieser veränderten Landschaft leistet dieses Buch einen wichtigen Beitrag zur Suche nach neuen Wegen für eine ethische Praxis des Zusammenlebens im Lichte vergangener Qualen und aktueller Konflikte. Im spezifischen Kontext der Arbeit mit Gruppen in Konflikten plädiert dieses Buch für eine (ethische) Haltung der beunruhigenden Empathie. Empathie, die in diesen Prozessen eine wichtige Rolle spielt, ist ein komplexes und kompliziertes Phänomen, das nicht ohne Kritiker ist, die uns gelegentlich auf seine Schattenseiten aufmerksam machen.
Der Begriff der Empathie braucht einen Qualifizierer, um ihn von verwandten Phänomenen wie Mitleid, Mitgefühl, Sympathie, gutartiger Bevormundung, idealisierter Identifikation oder voyeuristischer Aneignung zu unterscheiden. Das Wort „beunruhigend“ ist genau diese entscheidende Zutat, ohne die ich zögern würde, Empathie in unser Gespräch einzubringen.