
Administering Affect: Pop-Culture Japan and the Politics of Anxiety
Wie werden die Welten, die von der staatlichen Verwaltung verwaltet werden, zu den Gefühlen, die die Öffentlichkeit verkörpert? In Administering Affect geht Daniel White dieser Frage nach, indem er den Aufstieg einer neuen nationalen Figur dokumentiert, die er "Pop-Culture Japan" nennt. Sie entstand im Gefolge des dramatischen wirtschaftlichen Niedergangs Japans in den frühen 1990er Jahren und spiegelte die Hoffnungen japanischer Staatsbürokraten und politischer Eliten wider, die versuchten, das Ansehen ihres Landes auf der globalen Bühne wiederherzustellen.
White argumentiert, dass Japans Staatsbürokraten aufgrund der wachsenden regionalen Wettbewerbsfähigkeit und der geopolitischen Spannungen in Ostasien in den letzten Jahrzehnten zunehmend politische Ängste als nationales Problem ins Visier nahmen und ein neues nationales Image schufen, das auf dem Branding der Popkultur als Heilmittel basierte. Auf der Grundlage einer sechzehnmonatigen ethnografischen Feldforschung unter selten zugänglichen Regierungsbeamten untersucht Administering Affect die faszinierende Verbindung zwischen staatlicher Verwaltung und öffentlicher Stimmung. White analysiert verschiedene kreative politische Figuren der Popkultur Japans, wie Anime-Diplomaten, "Cool Japan"-Markenkampagnen und die so genannten "Botschafter der Niedlichkeit", um eine starke Verbindung zwischen den Praktiken der Verwaltung der nationalen Kultur und der Verbreitung von Ängsten in der japanischen Öffentlichkeit aufzuzeigen.
Unter Verwendung des Begriffs "Verwalten von Affekten" zeigt das Buch, wie Angst zu einem bürokratischen Ziel, einer Technik und einer unbeabsichtigten Folge der Förderung der nationalen Populärkultur Japans wird, und präsentiert ein ethnografisches Porträt des manchmal überraschend emotionalen Lebens von Japans staatlichen Bürokraten. Indem er untersucht, wie ängstliche Gefühle die Politikgestaltung vorantreiben, liefert White eine intime anthropologische Analyse der affektiven Kräfte, die Staatsführung, Populärkultur und nationale Identität miteinander verbinden.