
Perplexing Patriarchies: Fatherhood Among Black Opponents and White Defenders of Slavery
Perplexing Patriarchies untersucht den rhetorischen Gebrauch (und die gelebte Erfahrung) von Vaterschaft bei drei afroamerikanischen Abolitionisten und drei ihrer weißen Sklavereigegner in den Vereinigten Staaten während des neunzehnten Jahrhunderts. Sowohl die prominenten Abolitionisten (Frederick Douglass, Martin Delany und Henry Garnet) als auch die prominenten Befürworter der Sklaverei (Henry Hammond, George Fitzhugh und Richard Dabney) beriefen sich auf das populäre Bild des Vaters, Ehemanns und Haushaltsvorstands, um die Sklaverei anzugreifen oder zu rechtfertigen.
Wie und warum konnten sich diese gegensätzlichen Personen auf Appelle an dasselbe Ideal der Vaterschaft stützen, um zu völlig unterschiedlichen und gegensätzlichen Schlussfolgerungen zu gelangen? Dieses Buch versucht, die Antwort zu finden, indem es zunächst feststellt, dass sowohl die Abolitionisten als auch die Befürworter der Sklaverei ähnliche Bedenken hinsichtlich des umstrittenen Status der Vaterschaft im 19. Aufgrund subtiler Unterschiede in ihren Ausgangshypothesen und unterschiedlicher Entscheidungen darüber, welche Teile der Verantwortung eines Vaters betont werden sollten, stellten sich die schwarzen Abolitionisten einen idealen Vater vor, der die Autonomie seiner Angehörigen schützte, während die Sklaverei-Befürworter sich einen Vater vorstellten, dessen Autorität die Unterordnung der von ihm Geschützten erforderte.
Die Arbeit zeigt, dass diese Unterschiede eher aus der Wahl der Ausgangsannahmen und Schwerpunkte als aus der völligen Uneinigkeit über die Rolle des Vaters resultierten. Sie macht deutlich, dass schwarze Abolitionisten die Geschlechterkonventionen ihrer Zeit nicht radikal kritisierten, sondern innerhalb dieser Konventionen innovativ arbeiteten, um sie in Richtung sozialer Reformen zu verändern. Diese Entdeckung eröffnet Historikern einen neuen Weg, um zu untersuchen, wie unterdrückte Völker die intellektuellen Grenzen der Gesellschaften, die sie unterdrückten, verhandelten: Sie brachen nicht notwendigerweise völlig mit diesen Grenzen und nahmen sie auch nicht passiv hin, sondern schufen innerhalb ihrer Grenzen auf geniale Weise eine Weltsicht, die noch Freiheit und persönliche Autonomie zuließ.