Bewertung:

Das Buch bietet einen fesselnden Einblick in die Rolle der Sanitäter während des Ersten Weltkriegs, mit persönlichen Berichten und historischem Kontext über die Herausforderungen, denen sich diejenigen gegenübersahen, die auf dem Schlachtfeld medizinische Hilfe leisteten. Während es eine lebendige Darstellung des Schreckens und der Widerstandsfähigkeit inmitten des Kriegschaos bietet, merken einige Leser an, dass ähnliche Geschichten von anderen Autoren umfassender erzählt worden sind.
Vorteile:⬤ Fesselnd und informativ geschrieben, erweckt es persönliche Geschichten zum Leben.
⬤ Bietet einen einzigartigen Blick auf die medizinischen Praktiken und die Behandlung der Verwundeten im Ersten Weltkrieg.
⬤ Hebt den Mut und die Hingabe des medizinischen Personals hervor.
⬤ Bietet einen bedeutenden Beitrag zum Verständnis der Auswirkungen des Krieges über den reinen Kampf hinaus.
⬤ Gut recherchiert und eine gründliche Untersuchung der Transport- und Behandlungsprotokolle.
⬤ Einige Leser sind der Meinung, dass es der Erzählung an Tiefe mangelt und interessante Details übergangen werden.
⬤ Der Schwerpunkt des Buches liegt vor allem auf den medizinischen Bemühungen der Briten, was möglicherweise nicht alle Perspektiven einschließt.
⬤ Vergleiche mit früheren Werken machen deutlich, dass ähnliche Themen anderswo vielleicht besser behandelt wurden.
⬤ Der Erzählton wirkt manchmal eintönig, so dass einige Berichte gleich klingen.
(basierend auf 104 Leserbewertungen)
Wounded: A New History of the Western Front in World War I
Die Zahl der im Ersten Weltkrieg verwundeten Soldaten ist an sich schon verheerend: über 21 Millionen militärische Verwundete und fast 10 Millionen Tote. Die Verletzungen auf dem Schlachtfeld waren schockierend und mit nichts zu vergleichen, was die Mediziner je erlebt hatten. Die Kugeln schlugen schnell und hart ein, drangen tief ein und nahmen Teile der schmutzigen Uniform und Erdpartikel aus der Luft mit sich. Ein Soldat nach dem anderen wurde mit den am meisten gefürchteten Verletzungen eingeliefert: schreckliche, tiefe, zerfetzte Wunden an Kopf, Gesicht und Unterleib. Doch das medizinische Personal, das mit diesen unvorstellbaren Verletzungen konfrontiert war, passte sich mit erstaunlicher Geschicklichkeit an, dachte und reagierte schnell und rettete so Millionen von Menschenleben.
In Wounded erzählt Emily Mayhew die Geschichte der Westfront aus einer neuen Perspektive: dem medizinischen Netzwerk, das scheinbar über Nacht entstand, um kranken und verletzten Soldaten zu helfen. Diese Männer und Frauen zogen verletzte Soldaten aus der Höllenlandschaft von Schützengräben, Granatenkratern und Niemandsland, transportierten sie nach hinten und behandelten sie gegen alles Mögliche, von Fußfäule über Giftgas und Geschlechtskrankheiten bis hin zu traumatischen Amputationen durch explodierende Granaten. Mayhew stützt sich auf Hunderte von Briefen und Tagebucheinträgen und lässt den Leser über die Schulter des Bahrenträgers blicken, der in einen Graben sprang und vergeblich versuchte, eine dicht gedrängte Reihe von Soldaten aus dem Weg zu räumen, nur um festzustellen, dass sie alle tot waren. Sie nimmt uns mit in die Unterstände, in denen die Rettungsteams aufwachten, als sie von verängstigten Maulwürfen mit Dreck beworfen wurden, die verzweifelt gruben, um dem erderschütternden Granatfeuer zu entkommen. Mayhew folgt in ihrem Bericht dem Weg der Verwundeten, von der Bahre zur Versorgungsstation, vom rüttelnden Krankenwagen zum überfüllten Operationszelt, vom Bahnhof zum Schiff nach Hause, wobei sie die tatsächlichen Fälle von Verwundeten untersucht, die ihre Erfahrungen aufgezeichnet haben.
Dieses bahnbrechende Buch, das sowohl umfassend als auch intim ist, zeigt einen oft vernachlässigten Aspekt der Welt des Soldaten und einen transformativen Moment in der Militär- und Medizingeschichte.