Bewertung:

Vidlers Buch befasst sich mit dem Schnittpunkt von abnormaler Psychologie und Architektur und untersucht, wie psychologische Konzepte das zeitgenössische architektonische Design beeinflussen. Der Text stellt kritische Theoretiker vor und kombiniert philosophische Überlegungen mit psychoanalytischen Ansätzen, um urbane Umgebungen und bedeutende Werke von Architekten zu untersuchen.
Vorteile:Denkanstoßende Einsichten, tiefgehende philosophische Diskussionen, Integration von Psychoanalyse und Architektur, inspirierender Inhalt.
Nachteile:Anspruchsvolle Lektüre, möglicherweise zu komplex für einige Leser.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Warped Space: Art, Architecture, and Anxiety in Modern Culture
Wie psychologische Vorstellungen vom Raum den architektonischen und künstlerischen Ausdruck im zwanzigsten Jahrhundert tiefgreifend beeinflusst haben.
Angefangen mit Agoraphobie und Klaustrophobie im späten 19. Jahrhundert, gefolgt von Granatenschock und panischer Angst nach dem Ersten Weltkrieg, wurden Phobien und Ängste als psychischer Zustand des modernen Lebens angesehen. Sie wurden in die Medien und Künste aufgenommen, insbesondere in die Raumkünste der Architektur, des Städtebaus und des Films. Diese "räumliche Verformung" wird nun durch die Digitalisierung und die virtuelle Realität neu geformt. Anthony Vidler befasst sich mit zwei Formen des verzerrten Raums. Der erste, ein psychologischer Raum, ist der Aufbewahrungsort von Neurosen und Phobien. Dieser Raum ist nicht leer, sondern voller beunruhigender Formen, einschließlich derer der Architektur und der Stadt. Die zweite Art der Verzerrung entsteht, wenn Künstler die Grenzen des Genres überschreiten, um den Raum auf neue Weise darzustellen. Vidler zeichnet die Entstehung eines psychologischen Raumbegriffs von Pascal und Freud über die Identifizierung von Agoraphobie und Klaustrophobie im 19. Jahrhundert bis hin zu den Theorien der räumlichen Entfremdung und Entfremdung in den Schriften von Georg Simmel, Siegfried Kracauer und Walter Benjamin im 20. Er konzentriert sich auf die aktuellen Bedingungen von Vertreibung und Ortlosigkeit und untersucht, wie zeitgenössische Künstler und Architekten neue Formen der räumlichen Verformung hervorgebracht haben.
Die Diskussion reicht von Theoretikern wie Jacques Lacan und Gilles Deleuze bis zu Künstlern wie Vito Acconci, Mike Kelley, Martha Rosler und Rachel Whiteread. Schließlich betrachtet Vidler die architektonischen Experimente von Frank Gehry, Coop Himmelblau, Daniel Libeskind, Greg Lynn, Morphosis und Eric Owen Moss im Lichte neuer digitaler Techniken, die, obwohl sie sich auf die traditionelle Perspektive stützen, die Komposition, die Produktion und die Erfahrung - vielleicht sogar den Gegenstand selbst - der Architektur radikal verändert haben.