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Ein junges Paar mit einem kleinen Mädchen lässt sich in einem Dorf im spanischen Hinterland nieder, das neben einem Sumpf inmitten der Trümmer ihrer Träume liegt: ein stillgelegtes Kernkraftwerk, unfertige Wohnsiedlungen, verblasste Werbung für eine Stadt der Freizeit, die nie zustande kam.
Sie wollen sich dort ein neues Leben aufbauen, aber das Mädchen fühlt sich mehr und mehr von den Geheimnissen angezogen, die im Sumpf verborgen sind, während der Vater versucht, eine seltsame Schwingung zu verstehen, die die Vergangenheit und die Gegenwart, die Erinnerung und das Unbehagen derer, die noch im Dorf leben, zu vereinen scheint. Und die Mutter, die versucht, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen, spürt, dass es etwas gibt, das jenseits des Sichtbaren liegt und ihr entgeht.
Mit diesen Figuren und den Bewohnern des Dorfes verwebt José Ovejero in Vibración Konfrontationen und Gewalt, die unmerklich von Generation zu Generation weitergegeben werden. Was verbindet eine im Sumpf versunkene Nekropole mit einem Friedhof, auf dem drei Teenager gegen ihre Enttäuschung und Einsamkeit ankämpfen? Oder ein Gefangenenlager mit dem Feuer in einem unbewohnten Haus? Was verbindet den jungen Mann und das Mädchen, die sich nachts in dem verlassenen Dorf treffen? Was zunächst wie eine Aneinanderreihung unverbundener Geschichten erscheint, wird zu einem Kriminalroman, der an einem Ort nicht nur eine Reihe von Einzelgeschichten, sondern auch die Geschichte eines Landes verdichtet.