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Four in Hand
Alicia Mountain's Four in Hand besteht aus vier heroischen Kronen von Sonetten und ist sowohl formal als auch experimentell. Es reicht von lyrischen romantischen und familiären Erzählungen bis hin zu leeren Versen aus rekonfigurierten gefundenen Texten, die aus E-Mails von Finanznachrichten stammen.
Sprache und Leerraum bestechen gleichermaßen durch ihre Spärlichkeit und Fülle, während Mountain den Implikationen nationaler politischer Identität mit intersektionalem Bewusstsein nachgeht. Diese Gedichte befragen unsere kollektive Mitschuld am Spätkapitalismus, am Drohnenkrieg, an der Wahl von Donald Trump, an der Umweltzerstörung, an der Krise der psychischen Gesundheit und an der Dämmerung von Covid-19 durch die Linse der schwulen poetischen Abstammung, des Regionalismus und der familiären Verwandtschaftsstrukturen. Wie bei allen gelebten Erfahrungen treten Verrat und Triumphe immer wieder in den Vordergrund, und Intimität, Herzschmerz, Reisen, Erotik, Freude und alltägliche Ereignisse bieten Charakter und Schwung in nicht-linearen Erzählbögen.
Durch fesselnde Bilder, eine packende Erzählung und den Aufbau einer Welt schafft Four in Hand den notwendigen Raum für lesbische Blicke, Sprecherschaft und Persönlichkeit. Aus der hintersten Ecke einer riesigen, ausufernden und doch wunderschönen Gedankenlandschaft locken Mountain's Gedichte uns ins Innere.