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Victorian Crusaders: British and Irish Volunteers in the Papal Army 1860-70
Der Kampf um die italienische Einigung ruft Bilder von patriotischen Helden wie Garibaldi und Mazzini in Erinnerung. Es gibt jedoch auch eine andere Seite der Geschichte: Tausende von Katholiken aus ganz Europa (und darüber hinaus) meldeten sich freiwillig, um den Papst gegen diejenigen zu verteidigen, die seine Autorität und sein Reich bedrohten. Zu diesen "Kreuzrittern" des neunzehnten Jahrhunderts gehörten etwa 1 600 aus England, Wales, Schottland und Irland.
Dieses Buch konzentriert sich auf die turbulente Zeit zwischen 1860 und 1870, in der es zu einer piemontesischen Invasion des Kirchenstaates (1860), einem Versuch der Einnahme Roms durch Garibaldi (1867) und schließlich zum Angriff der neu gegründeten italienischen Armee im Jahr 1870 kam, bei dem Rom die Hauptstadt des Königreichs blieb. Es war auch eine Zeit der Reformen und der Modernisierung der päpstlichen Armee, mit einer zeitweise inspirierten Führung und der Einführung neuer Waffen und Technologien.
Neben der Untersuchung der Feldzüge, der Vorzeigeaktionen in Castelfidardo, Mentana und Porta Pia sowie des politischen und religiösen Kontextes untersucht Victorian Crusaders die Hintergründe, Motivationen und Erfahrungen derjenigen, die von den britischen Inseln nach Rom strömten. Die Iren schlossen sich 1860 dem Bataillon St. Patrick an, während andere sich später den Päpstlichen Zouaven anschlossen, einer glamourösen transnationalen Einheit, deren Uniform von den Kriegern in den algerischen Bergen inspiriert war. Die Rekruten stammten aus den unterschiedlichsten Schichten, darunter Mitglieder des Adels und künftige Parlamentsabgeordnete, doch die meisten kamen aus dem Bürgertum.
Die meisten ausländischen Rekruten wussten, dass die Chancen gegen sie standen, aber sie verstanden auch, wie wichtig es war, für ihre Überzeugungen einzustehen, und welchen Wert Opfer und Märtyrertum in ihren Augen hatten. Ihre Erfahrungen geben einen faszinierenden Einblick in die viktorianische Gesellschaft, die in weiten Teilen stolz auf das italienische Risorgimento war und häufig antikatholische Sympathien hegte. Vor allem für die Iren war der Beitritt zur päpstlichen Armee eine Möglichkeit, gegen die protestantischen Engländer zu punkten und ihre nationalen Bestrebungen zu bekräftigen.
Basierend auf zeitgenössischen Berichten und Archiven untersucht Victorian Crusaders erstmals die katholische Freiwilligenbewegung zwischen 1860 und 1870 aus britischer und irischer Sicht.