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Victorian Visions of Suburban Utopia: Abandoning Babylon
Die Entstehung von Vorstädten und die Abwanderung aus den Städten haben das Leben in vielen Ländern im Laufe des zwanzigsten Jahrhunderts geprägt, insbesondere in den englischsprachigen Ländern. Die Trennung verschiedener Lebensbereiche, wie Wohnen und Arbeiten, und die Verteilung der Bevölkerung auf weit verstreute Gartenhäuser haben einen enormen Verbrauch von Naturflächen und die ständige Nutzung mechanisierter Verkehrsmittel erforderlich gemacht.
Warum haben wir unsere dichten, komplexen Städte verlassen und das Beste aus Stadt und Land“ in den blühenden Vorstädten gesucht? Ein Blick zurück auf die Architektur und den Städtebau um 1800 bietet einige Antworten, aber ein fehlender Teil der Geschichte findet sich in der viktorianischen utopischen Literatur. In den sozialistischen Träumen und Science-Fiction-Phantasien Dutzender britischer und amerikanischer Autoren wurde die Ersetzung der Städte durch hochtechnisierte Vorstädte immer wieder erdacht und atemlos beschrieben.
Einige dieser Visionäre - wie Robert Owen, Edward Bulwer-Lytton, Edward Bellamy, William Morris, Ebenezer Howard und H. G.
Wells - sind für immer berühmt, andere waren Straßenverkäufer oder Hobbychemiker, die fast vergessen sind. Gemeinsam haben sie seltsame und schöne Fantasiewelten aus synthetischen Edelsteinen, spitzen Metallkolonnaden und unzerbrechlichem Glas erschaffen, die von Roboterdienern bewohnt werden und in denen es von fliegenden Kutschen nur so wimmelt.
So unterschiedlich ihre futuristischen Visionen auch sein mochten, die meisten von ihnen einte doch ein einziger, verzweifelter Appell: Damit die Menschheit eine lebenswerte Zukunft hat, müssen wir unsere rauchigen, armen, chaotischen babylonischen Städte für ein Leben in schimmernden Gärten verlassen.