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Victorian Pain
Das 19. Jahrhundert brachte Entwicklungen in Wissenschaft und Medizin mit sich, die die Beseitigung von Schmerzen zum ersten Mal vorstellbar machten. Dieses neue Verständnis von Schmerz brachte eine Reihe komplexer moralischer und philosophischer Dilemmata mit sich. Wenn Schmerz keinen offensichtlichen Zweck erfüllt, wie lässt sich seine Existenz dann mit einem geordneten Universum vereinbaren? Victorian Pain untersucht, wie sich die Schriftsteller der damaligen Zeit mit solchen Fragen auseinandersetzten, und bietet eine fesselnde neue literarische und philosophische Geschichte des modernen Schmerzes.
Rachel Ablow beschäftigt sich eingehend mit den Romanautoren Charlotte Bront und Thomas Hardy, mit den politischen und naturwissenschaftlichen Philosophen John Stuart Mill, Harriet Martineau und Charles Darwin sowie mit einer Reihe von medizinischen, wissenschaftlichen und populären Schriftstellern des viktorianischen Zeitalters. Sie untersucht, wie die Diskussionen über den Schmerz dazu dienten, den Status von Personen sowie die Natur und die Parameter des sozialen Lebens zu untersuchen. Jahrhundert nicht mehr als göttliche Prüfung oder Bestrafung vorstellbar, sondern als historischer Unfall, der wenig oder gar nichts über das leidende Individuum aussagt.
Victorian Pain ist eine bahnbrechende Studie über die viktorianische Literatur und die Geschichte des Schmerzes. Sie zeigt, wie diese Schriftsteller dazu kamen, Schmerz sowohl als soziales als auch als persönliches Problem zu betrachten. Schmerz war nicht nur für den Leidenden eine Selbstverständlichkeit und für alle anderen unerkennbar, sondern wurde auch als etwas verstanden, das zwischen Menschen entsteht - und vielleicht sogar durch die Fiktionen, die sie lasen.