Bewertung:

Das Buch bietet eine einzigartige Erforschung des Vampirtintenfisches und seiner Auswirkungen auf Philosophie, Kultur und Kunst und verbindet wissenschaftliche Fakten mit tieferen existenziellen Überlegungen. Die Leser schätzen den atmosphärischen Schreibstil und die fesselnde Übersetzung.
Vorteile:⬤ Einzigartige und fesselnde Erforschung eines bisher übersehenen Lebewesens
⬤ schön atmosphärischer Schreibstil
⬤ verbindet Wissenschaft mit Philosophie
⬤ gut übersetzt
⬤ enthält bereichernde Korrespondenz mit Denkern.
Erfordert Geduld, um sich durch die detaillierten Beschreibungen des Tintenfischlebens durchzuarbeiten, bevor man zum tieferen philosophischen Inhalt gelangt.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Vil M Flusser S Brazilian Vampyroteuthis Infernalis
"Die Wissenschaft ist gerade deshalb interessant, weil sie mit mir zu tun hat. Sie ist eine menschliche Funktion, genauso wie das Atmen: Sie ist ein existenzielles Interesse.
Und eine völlig objektive Wissenschaft wäre uninteressant, unmenschlich. Das Streben nach wissenschaftlicher Objektivität entpuppt sich in seinem ständigen Voranschreiten nicht als Suche nach "Reinheit", sondern als verderblicher Wahnsinn. Der vorliegende Aufsatz fordert, dass wir das Ideal der Objektivität zugunsten anderer intersubjektiver wissenschaftlicher Methoden aufgeben." ---- "De te fabula narratur".
So beginnt diese paranaturalistische Abhandlung von Vilem Flusser. Flusser, Autor der bahnbrechenden Werke "Towards a Philosophy of Photography" (1984) und "Ins Universum der Technischen Bilder" (1985), stellt uns hier eine infernalische Kreatur aus den ozeanischen Abgründen vor, unseren lange verschollenen Verwandten, der langsam nicht aus den Ozeanen, sondern aus unseren eigenen Tiefen auftaucht, um uns boshaft in die Augen zu blicken und uns unsere eigene Existenz zurückzuspiegeln.
---- Ursprünglich 1987 nur auf Deutsch erschienen, wurde diese Version von Rodrigo Maltez Novaes, Doktorand an der European Graduate School, Saas-Fee, unter der Leitung von Prof. Dr.
Siegfried Zielinski, aus der ursprünglichen, unveröffentlichten und erweiterten brasilianisch-portugiesischen Version des Manuskripts, das kürzlich im Vilem Flusser Archiv an der Universität der Kunst, Berlin, gefunden wurde, bearbeitet und übersetzt. Dieser Ausgabe liegt außerdem eine Auswahl bisher unveröffentlichter Auszüge aus Flussers Korrespondenz mit Milton Vargas und Dora Ferreira da Silva bei, mit denen er die Entstehung des vorliegenden Textes erörterte.