Bewertung:

Das Buch bietet eine eingehende Untersuchung der emotionalen Bedeutung religiöser Bilder in protestantischen Konfessionen, zeigt persönliche Reaktionen von Gläubigen und untersucht die Auswirkungen populärer religiöser Bilder. Während es in diesem Bereich hervorragende Leistungen erbringt, zeigt der Autor einen Mangel an Verständnis für die katholische und orthodoxe Symbolik, was die Gesamtwirkung beeinträchtigt.
Vorteile:⬤ Gründliche Untersuchung der emotionalen Bedeutung protestantischer religiöser Bilder
⬤ überzeugende persönliche Briefe von Gläubigen
⬤ eingehende Analyse der religiösen Populärkultur
⬤ gut recherchiert und aufschlussreich.
⬤ Begrenztes Verständnis der katholischen und orthodoxen Symbolik
⬤ ungenaue Verquickung orthodoxer Praktiken mit dem Katholizismus
⬤ lässt einige breitere Kontextelemente außer Acht.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Visual Piety: A History and Theory of Popular Religious Images
Diese faszinierende Studie über Andachtsbilder zeichnet ihre historischen Verbindungen zu wichtigen Strömungen der amerikanischen Kultur nach. David Morgan zeigt, wie populäre visuelle Bilder - von Warner Sallmans „Haupt Christi“ über Samtwiedergaben von DaVincis „Letztem Abendmahl“ bis hin zu Illustrationen auf Gebetskarten - eine zentrale Rolle im zeitgenössischen amerikanischen Leben und in den Gemeinden gespielt haben.
Morgans Geschichte populärer religiöser Bilder reicht vom späten Mittelalter bis in die Gegenwart und analysiert das, was er „visuelle Frömmigkeit“ nennt, oder den Glauben, den Bilder vermitteln. Anstatt populäre Ikonen aus ihrem sozialen Kontext zu isolieren oder sie lediglich als Illustration theologischer Ideen zu betrachten, verortet Morgan sowohl protestantische als auch katholische Kunst im Bereich der Andachtspraxis, des Rituals, der persönlichen Erzählung und des sakralen Raums des Hauses. Darüber hinaus untersucht er, wie populäre Ikonen in sozialen Belangen verwurzelt sind, die von der Kontrolle menschlicher Leidenschaften bis hin zu Vorstellungen von Geschlecht, religiöser Orthodoxie und Freundschaft reichen.
Erörtert wird auch die Verknüpfung von Bildern mit Texten in dem Versuch, Bedeutungen zu kontrollieren und Markierungen für die eigene Gemeinschaft und den eigenen Glauben zu setzen. Visual Piety ist das erste Buch, das sowohl Fachleuten als auch Laien ein Verständnis für die Rolle religiöser Bilder in der sozialen Formierung und Aufrechterhaltung des amerikanischen Alltagslebens vermittelt und sich dabei auf die Bereiche Musik, Soziologie, Theologie, Philosophie, Psychologie und Ästhetik stützt.