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Vladimir Solov'ev and the Knighthood of the Divine Sophia
Vladimir Solov'ev und die Ritterschaft der göttlichen Sophia erzählt, wie um die Jahrhundertwende eine enge Allianz von Philosophen, Dichtern und Theologen im Symbol der Sophia, der göttlichen Weisheit Gottes, die Inkarnation ihrer Sehnsüchte nach einer spirituell verwandelten Welt entdeckte. Unter ihren verschiedenen Pseudonymen wie das Göttlich-Weibliche, die in die Sonne gekleidete Weisheit und die Schöne Frau hat dieser weibliche Archetyp die traditionelle Rolle Christi als Vermittler zwischen Himmel und Erde an sich gerissen.
Sie war jedoch in erster Linie die Inspiration des russischen Philosophen und Dichters Vladimir Solov'ev (1853-1900), der aus ihr den Grundstein für seine metaphysischen und ästhetischen Systeme schuf. Dieses spirituelle Werben um die göttliche Sophia prägte nicht nur die literarischen Werke und Beziehungen von so prominenten symbolistischen Schriftstellern wie Aleksandr Blok und Andrej Belyj, sondern brachte auch religiöse Exzentriker wie Anna Schmidt auf skandalöse Weise ans Licht.
Sophias Einfluss reichte weit über die engeren Grenzen der Literatur hinaus und löste schließlich durch das Büro von Sergej Bulakow, einem offensichtlichen Schüler von Solowjews Sophiologie, eine der faszinierendsten Debatten innerhalb der modernen, migrierten russisch-orthodoxen Kirche aus.