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From Death Instinct to Attachment Theory
Zwei führende Psychoanalytiker klären den Konflikt zwischen Bindungstheorie und Traumatheorie.
In From Death Instinct to Attachment Theory (Vom Todestrieb zur Bindungstheorie) setzen sich Tomas Geyskens und Philippe Van Haute mit einem theoretischen Konflikt auseinander, der den Kern der zeitgenössischen Psychoanalyse bildet. Die analytische Theorie, insbesondere die Arbeit von Melanie Klein, behauptet die entwicklungsbedingte Vorrangstellung der kindlichen Hilflosigkeit und des damit unweigerlich verbundenen Traumas. John Bowlby und andere Bindungstheoretiker haben jedoch gezeigt, dass die Bindung an die Mutter primär und instinktiv ist - und nicht das Ergebnis einer traumatischen Hilflosigkeit.
Geyskens und Van Haute lösen die scheinbare Spannung zwischen der empirischen Tatsache des Primats der Bindung und der grundlegenden psychoanalytischen Theorie des kindlichen Traumas, indem sie sich auf Imre Hermanns Unterscheidung zwischen natürlicher Entwicklung und subjektiver Geschichte stützen. Sie argumentieren, dass Hermanns Theorie eine praktikable klinische Anthropologie der Bindung darstellt, und unternehmen eine tiefgreifende und aufschlussreiche Analyse der Arbeiten von Freud und Klein über den Todestrieb, das Trauma und die infantile Sexualität, die Kritik von Bindungstheoretikern wie Bowlby und die übersehenen Erkenntnisse der ungarischen Schule der Psychoanalyse.
Vom Todestrieb zur Bindungstheorie bietet eine elegante Antwort auf ein wichtiges Problem der Psychoanalyse und gibt neue Einblicke in die Art von klinischen Phänomenen, die Freud dazu veranlassten, das Lustprinzip zu überwinden.