Bewertung:

In From Oversight to Overkill (Von der Aufsicht zum Overkill) kritisiert Dr. Simon N. Whitney das derzeitige bürokratische System, das die medizinische Forschung regelt, insbesondere die Rolle der Institutional Review Boards (IRBs). Das Buch veranschaulicht, wie sich die Absicht, Patienten zu schützen, in eine ineffiziente und oft hinderliche Bürokratie verwandelt hat, die entscheidende medizinische Fortschritte verzögert. Dr. Whitney plädiert mit klaren Worten und Beispielen aus der Praxis für eine Rückkehr zu einem vernünftigeren Ansatz, der die Patientenautonomie respektiert und gleichzeitig die Forschung fördert.
Vorteile:Das Buch ist gut geschrieben und fesselnd und macht komplexe Themen zugänglich. Dr. Whitney kombiniert seinen medizinischen und juristischen Hintergrund, um wertvolle Einsichten zu vermitteln. Die Leser schätzen seine Beispiele und Anekdoten aus dem wirklichen Leben, die die Probleme mit den IRBs aufzeigen. Die Forderung nach Reformen ist überzeugend, und das Buch wird als unverzichtbar für Fachleute im Gesundheitswesen und politische Entscheidungsträger angesehen, die an einer Verbesserung der medizinischen Forschungsprozesse interessiert sind.
Nachteile:Einige Rezensenten äußern sich besorgt über die Verkrustung des bürokratischen Systems und weisen darauf hin, dass ein sinnvoller Wandel schwierig sein wird. Es wird eingeräumt, dass die vorgebrachten Argumente zwar stichhaltig sind, die tatsächliche Umsetzung von Reformen jedoch auf erheblichen Widerstand stoßen könnte. Außerdem weisen einige Leser darauf hin, dass das Thema für Personen außerhalb der Bereiche Medizin, Forschung und Politik möglicherweise nicht interessant ist.
(basierend auf 12 Leserbewertungen)
From Oversight to Overkill: Inside the Broken System That Blocks Medical Breakthroughs--And How We Can Fix It
Medizinische Forschung rettet Leben - doch allzu oft wird sie durch ein Prüfsystem vereitelt, das eigentlich dem Schutz der Patienten dienen soll und stattdessen unnötige Verzögerungen und Kosten verursacht. Institutionelle Prüfungsausschüsse, die es in jedem Krankenhaus und jeder medizinischen Hochschule gibt, die medizinische Forschung betreiben, haben so komplexe, drakonische Bedingungen auferlegt, dass die Forschung häufig beschädigt, verzögert und verzerrt wird. Aus diesem Grund sind medizinische Wunder wie die COVID-19-Impfstoffe, die in Windeseile entwickelt wurden, viel zu selten. Stattdessen wird die medizinische Forschung in zahllosen Bereichen nur im Schneckentempo vorangetrieben. Das Ergebnis: unnötiges Leiden und vermeidbare Todesfälle.
From Oversight to Overkill erzählt anschaulich die Geschichte hinter dieser Krise, die der breiten Öffentlichkeit unbekannt bleibt. Der Hausarzt und Ethiker Simon Whitney zeigt, wie das IRB-System als Reaktion auf Skandale wie die berüchtigte Tuskegee-Syphilis-Studie ins Leben gerufen wurde - und wie dieses gut gemeinte Programm in den letzten Jahrzehnten zunehmend bürokratisch, verworren und erdrückend geworden ist.
Die Leser werden erfahren, wie lebenswichtige Durchbrüche bei der Behandlung von Krankheiten wie Nierensteinen, Herzinfarkten und Frühgeburten durch die Bürokratie des IRB verzögert wurden und Ärzte und Patienten gezwungen waren, sich mit weniger wirksamen Behandlungen zufrieden zu geben. Sie werden sehen, wie schlecht informierte Forderungen von führenden Kongressabgeordneten, dass die Aufsichtsbehörden gegenüber Wissenschaftlern "hart durchgreifen" sollen, zur Schließung angesehener Forschungseinrichtungen geführt haben - ohne Nutzen für die Öffentlichkeit. Und sie werden etwas über einen ausgewogenen, vernünftigen Ansatz zur Reform des Systems erfahren, der die Wissenschaftler von sinnlosem Räderwerk befreien und gleichzeitig die Öffentlichkeit vor den Risiken unethischer oder nachlässiger Experimente schützen kann.
Bislang war die Debatte über die Mängel des IRB-Systems auf Fachzeitschriften für Medizin, Recht und Ethik beschränkt. From Oversight to Overkill wird die Bürger endlich auf diese wenig bekannte Krise des amerikanischen medizinischen Forschungssystems aufmerksam machen - und darauf, was dagegen getan werden kann.