
From England to France: Felony and Exile in the High Middle Ages
Auf dem Höhepunkt des Mittelalters blühte in Westeuropa ein besonderes System der ewigen Verbannung - oder Abschwörung - auf.
Es handelte sich dabei um eine gerichtliche Form des Exils, nicht um eine politische oder religiöse, und sie wurde Verbrechern für Verbrechen auferlegt, die eine schwere körperliche Bestrafung oder den Tod verdienten. Von England nach Frankreich erforscht das Leben dieser Männer und Frauen, die dazu verurteilt wurden, dem englischen Königreich abzuschwören, und stützt sich auf ihre einzigartigen Erfahrungen, um ein Licht auf eine mittelalterliche Rechtstradition zu werfen, die bisher nur sehr schlecht verstanden wurde.
William Chester Jordan webt einen atemberaubenden historischen Wandteppich, indem er die gerichtlichen und administrativen Prozesse untersucht, die zur Abschwörung von mehr als fünfundsiebzigtausend englischen Untertanen führten, und die erstaunlichen Reisen der Exilanten selbst schildert. Einige waren Unschuldige, die in tragische Umstände verwickelt waren, aber viele waren hartgesottene Verbrecher. Fast alle englischen Exilanten verließen den Hafen von Dover, viele mit dem Ziel, in dasselbe französische Dorf namens Wissant zu gelangen.
Jordan beschreibt anschaulich, was geschah, als die Verbrecher dort ankamen, und erzählt die Geschichten der wenigen, denen es gelang, nach England zurückzukehren, entweder illegal oder durch Begnadigung. Von England nach Frankreich bietet neue Einblicke in einen Grundpfeiler des mittelalterlichen englischen Rechts und zeigt, wie er im Blutvergießen des Hundertjährigen Krieges zusammenbrach.