
From Rebels to Rulers: Writing Legitimacy in the Early Sokoto State
Sokoto war das größte und langlebigste der muslimischen Reiche Westafrikas im neunzehnten Jahrhundert. Seine intellektuelle und politische Elite hinterließ ein umfangreiches schriftliches Werk, darunter über 300 arabische Texte, die von den Führern des Dschihad verfasst wurden: Usman dan Fodio, sein Bruder Abdullahi und sein Sohn Muhammad Bello (zusammen bekannt als die Fodiawa).
Die frühen Jahre Sokotos sind eine der am besten dokumentierten Perioden der vorkolonialen afrikanischen Geschichte. Dennoch wird der prägenden Rolle, die diese Texte bei der Gründung Sokotos spielten, und der komplexen Gelehrtenwelt, aus der sie stammten, in den gegenwärtigen Darstellungen kaum Beachtung geschenkt. Dieses Buch zeigt, dass die Fodiawa weit davon entfernt waren, sich auf ein einziges Konzept der muslimischen Staatskunst zu einigen, sondern dass sie vielmehr geteilter Meinung darüber waren, was Sokoto sein könnte und sollte, und welche unterschiedlichen diskursiven Strategien sie einsetzten, um die lokalen Gesellschaften in ihre Vision einzubinden.
Auf der Grundlage einer genauen Analyse der Quellen (von denen einige zum ersten Mal in englischer Übersetzung erscheinen) und dem Versuch, ihre intellektuelle Produktion zu datieren, gibt das Buch den Führern Sokotos als Individuen mit unterschiedlichen Zielen, Charakteren und Methoden ihre Handlungsfähigkeit zurück. Ganz allgemein zeigt es, wie revolutionäre religiöse Bewegungen Legitimität erlangen und wie sich die Art der Legitimität, die sie beanspruchen, ändert, wenn sie sich von Rebellen zu Herrschern entwickeln.