
From Satanic Mills to Machine Learning: Western Technology and Global Markets in the 19th and 20th Centuries
In der multipolaren Ära Biden stehen die westlichen Demokratien vor einem Dilemma: Sollen sie weiterhin hinter der Bande des freien Marktes marschieren oder sollen sie die neuen asiatischen Mächte in eine kollegiale Verwaltung der gemeinsamen Güter einbinden? In diesem Buch wird nach Präzedenzfällen gesucht, die die Überlegungen leiten könnten. Als das erste Zeitalter der Globalisierung im Ersten Weltkrieg zusammenbrach, schrieb Carl Polanyi: "Während die verschiedenen Schattierungen von Antidemokraten jeweils ihre eigene Geschichte der Weltkatastrophe haben, muss der Demokrat seine eigene erst noch produzieren" (Polanyi 2018, 177).
Die Zwischenkriegszeit wird aus der Sicht von fünf Zeitzeugen beschrieben: J. M. Keynes erinnert sich an die surreale Konferenz von Versailles; E.
Canetti, K.
Polanyi und G. Ferrero reflektieren über das Verhältnis von Macht, Märkten und Volk.
Auf der anderen Seite plädiert F. von Hayek für eine supranationale Behörde, die den globalen Freihandel sicherstellen kann, indem sie die Verzerrungen umgeht, die die nationalen Demokratien den globalen Märkten zufügen. In den 1990er Jahren verkörperte die WTO einige Jahre lang von Hayeks Utopie.
In diesem Buch wird die These vertreten, dass die Globalisierung ein unregelmäßiges Ereignis ist. Um diese These zu untermauern, werden zwei Hauptepisoden der Globalisierung miteinander verglichen: die englische Textilrevolution und das Informationszeitalter im Silicon Valley. Beide haben vier ähnliche Phasen durchlaufen: Industriecluster; globale Infrastruktur; regionale Monopole; Übertragung der globalen Führungsrolle.
Um zu verhindern, dass sich der Zusammenbruch des Ersten Weltkriegs wiederholt, sollten die westlichen Demokratien eine konzertierte Regelung von Umweltfragen und anderen gemeinsamen Gütern fördern, anstatt sich auf den Mechanismus des freien Marktes zu verlassen.