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Before Nature: Cuneiform Knowledge and the History of Science
Im modernen Westen halten wir es für selbstverständlich, dass das, was wir als „natürliche Welt“ bezeichnen, uns allen begegnet und schon immer begegnet ist - aber Before Nature erforscht jene fast unvorstellbare Zeit, in der es keine solche Vorstellung von „Natur“ gab - kein Wort, keine Referenz und keinen Sinn dafür. Bevor sich das Konzept der Natur im Laufe der langen Geschichte der europäischen Philosophie und Wissenschaft herausbildete, entwickelten unsere Vorfahren im alten Assyrien und Babylonien eine Erforschung der Welt auf eine Weise, die unserer modernen Wissenschaft verwandt ist.
In Before Nature erforscht Francesca Rochberg diese assyrisch-babylonische Wissenstradition und zeigt, wie sie mit der gesamten Geschichte der Wissenschaft zusammenhängt. Aus einer modernen, westlichen Perspektive ist eine Welt, die nicht irgendwie im Rahmen der physischen Natur konzipiert ist, schwer - wenn nicht gar unmöglich - vorstellbar. Doch wie Rochberg darlegt, haben die antiken Untersuchungen von Regelmäßigkeit und Unregelmäßigkeit, von Normen und Anomalien eindeutig eine Wissensachse zwischen dem Wissenden und einer intelligiblen, geordneten Welt geschaffen.
Rochberg ist der erste Gelehrte, der darlegt, wie genau wir Keilschrift-Wissen, Beobachtung, Vorhersage und Erklärung in Bezug auf die Wissenschaft verstehen können - ohne Rückgriff auf spätere Naturvorstellungen. Durch die systematische Untersuchung der gesamten mesopotamischen Wissenschaft mit einem unverwechselbaren historischen und methodischen Ansatz wird Before Nature überraschende neue Wege für das Studium der Wissenschaftsgeschichte eröffnen.