Bewertung:

Das Buch enthält eine detaillierte Analyse der Ermordung von Gabriel Narutowicz, dem ersten Präsidenten des unabhängigen Polens, und ihrer Verbindungen zum antisemitischen politischen Klima der damaligen Zeit. Es untersucht den Einfluss der Nationaldemokratie und gibt einen Einblick in den historischen Antisemitismus in Polen, insbesondere in der Zwischenkriegszeit.
Vorteile:Das Buch bietet eine gründliche Recherche und eine scharfe Analyse eines bedeutenden, aber obskuren historischen Ereignisses. Die detaillierte Untersuchung der Schriften der Nationaldemokratie ist wertvoll für das Verständnis des politischen Klimas in dieser Zeit. Sie ist sowohl für Historiker als auch für Studenten von Bedeutung.
Nachteile:Das Buch konzentriert sich hauptsächlich auf die Zeit nach der Ermordung von Narutowicz und geht nicht auf den breiteren historischen Kontext ein, der zum Zweiten Weltkrieg führte. Einige Leser könnten den Fokus als begrenzt empfinden, da es aktuelle Themen im Zusammenhang mit dem Antisemitismus berührt, ohne sie umfassend zu diskutieren.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Primed for Violence: Murder, Antisemitism, and Democratic Politics in Interwar Poland
1922 wählten die Wähler in der neu gegründeten Republik Polen ihren ersten Präsidenten, Gabriel Narutowicz, auf demokratische Weise. Da zu seinen Anhängern eine jüdische politische Partei gehörte, forderte eine gegnerische Fraktion von Antisemiten seinen Rücktritt.
Innerhalb weniger Stunden brachen in Warschau blutige Unruhen aus, und innerhalb einer Woche wurde der Präsident ermordet. Im Gefolge dieser Ereignisse behauptete die radikale Rechte, dass nur "ethnische Polen" das Land regieren sollten, während die Linke vor dieser Forderung stillschweigend kapitulierte.
Paul Brykczynski erzählt diese fesselnde Geschichte und erforscht die komplexe Rolle von Antisemitismus, Nationalismus und Gewalt in der polnischen Politik zwischen den beiden Weltkriegen. Das Buch konzentriert sich zwar auf Polen, wirft aber auch ein Licht auf den Aufstieg der antisemitischen Rechten in Europa und darüber hinaus sowie auf die Auswirkungen von Gewalt auf die politische Kultur und den politischen Diskurs.