
Genteel Women: Empire and Domestic Material Culture, 1840-1910
In der zweiten Hälfte des 19. und in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts veranlasste die koloniale Expansion immer mehr Frauen der gehobenen Gesellschaft dazu, sich mit ihren Familien in den entlegensten Winkeln der Welt niederzulassen. In dieser Arbeit wird untersucht, wie die Werte der Frauen, die sich in ihrer materiellen Kultur, insbesondere in ihrer Kleidung, ihren Wohnräumen, Gärten und Lebensmitteln, ausdrückten, dazu beitrugen, verschiedene Formen der vornehmsten Gesellschaft in fremden Gegenden zu schaffen.
Lawrence untersucht die Übertragung und Anpassung der britischen weiblichen Vornehmheit an verschiedenen Orten des britischen Empire, darunter Afrika, Neuseeland und Indien. Ihr Werk ist insofern bemerkenswert, als es als erstes die Bedeutung des Konzepts und der Umsetzung weiblicher Vornehmheit im breiteren Rahmen der kolonialen Entwicklung untersucht. Dabei bietet sie eine überarbeitete Lesart des Verhaltens, der Motivationen und der Praktiken weiblicher Eliten und stellt damit die oft geäußerte Ansicht in Frage, dass diese Frauen ein einschränkendes Element in neuen Gesellschaften waren.
Dieses Buch wirft ein neues Licht auf die Erfahrungen von Frauen, das Imperium und die materielle Kultur der häuslichen Sphäre und ist für all jene von Interesse, die sich mit Alltagsleben und Konsum, Geschlecht, Imperialismus und Migration beschäftigen.