Bewertung:

Endpapers von Jennifer Savran Kelly ist ein strukturierter Debütroman, der Themen wie Selbstidentität, Geschlechterdarstellung und die Suche nach Zugehörigkeit erforscht und geschickt mit einem Geheimnis um einen alten Brief verwoben ist. Die Protagonistin Dawn, eine nicht-binäre Buchkonservatorin im Jahr 2003, begibt sich auf eine Reise der Selbstentdeckung, während sie sich mit komplizierten Beziehungen und gesellschaftlichen Erwartungen auseinandersetzt. Die Erzählung wechselt zwischen Dawns gegenwärtigen Kämpfen und Reflexionen über historische Zusammenhänge, insbesondere die Lavender Purge in den 1950er Jahren.
Vorteile:⬤ Schöne Erzählweise und Charakterentwicklung
⬤ nachvollziehbare Themen wie Selbstakzeptanz und Identität, insbesondere für die LGBTQ+-Gemeinschaft
⬤ die Handlung ist mit dem Geheimnis des Briefes fesselnd
⬤ gut konstruierte emotionale Tiefe
⬤ das Tempo ermöglicht ein leichtes Lesen
⬤ enthält wichtige soziale Kommentare zu Geschlecht und Sexualität.
⬤ Der Schreibstil kann polarisieren, manche finden ihn weniger fesselnd oder zu simpel
⬤ einige Leser empfanden die Selbstzweifel der Hauptfigur als zu repetitiv
⬤ das Buch spricht vielleicht nicht alle Leser an
⬤ Probleme mit dem Tempo - manche fanden es langsam oder nicht spannend genug.
(basierend auf 36 Leserbewertungen)
Endpapers
Eine Konservatorin für queere Bücher findet einen mysteriösen alten Liebesbrief und begibt sich auf die Suche nach dem Autor, der ihn geschrieben hat, und nach einem sinnvollen Leben jenseits des Binären im New York der frühen 2000er Jahre.
Es ist 2003, und die Künstlerin Dawn Levit steckt fest. Als Buchbinderin, die im Metropolitan Museum of Art arbeitet, verbringt sie den ganzen Tag damit, alte Bücher zu reparieren, hat aber seit Jahren nichts Eigenes mehr geschaffen. Hinzu kommt, dass Dawn, obwohl sie noch kein Wort dafür hat, geschlechtsneutral ist. Mit einem Partner, der sich wünscht, sie wäre ein Mann, und einer Gesellschaft, die sie als Frau sehen will, kämpft sie darum, sich sicher zu fühlen und sich auszudrücken. Dawn verbringt ihre Freizeit damit, die Straßenkunst der Stadt zu erkunden, in der Hoffnung, die Inspiration zu finden, die ihre künstlerische Blockade durchbricht - und die Zeit drängt, da sie in sechs Wochen ihr Debüt in einer großen Galerie gibt und noch nichts zu zeigen hat.
Eines Tages entdeckt Dawn bei der Arbeit etwas, das unter dem Vorsatzpapier eines alten Buches versteckt ist: das abgerissene Cover eines lesbischen Groschenromans aus den 1950er Jahren mit der Illustration einer Frau, die in einen Spiegel schaut und das Gesicht eines Mannes sieht. Noch faszinierender ist der seltsame Liebesbrief, der auf der Rückseite steht. Dawn ist besessen davon, den Verfasser des Briefes ausfindig zu machen, da sie überzeugt ist, dass der mysteriöse Schreiber ihr helfen kann, ihren Platz in der Welt zu finden. Ihre Besessenheit wird noch verstärkt, als ihr bester Freund Jae bei einem Hassverbrechen verletzt wird, für das Dawn sich verantwortlich fühlt. Aber letztendlich ist das schwierigste Rätsel für Dawn die Frage, wie sie ihr Leben wirklich leben will.
Endpapers ist ein scharf geschriebenes, fesselndes und aufrüttelndes Debüt, eine unvergessliche Geschichte über die Reise zur Authentizität und die schwierigen Gespräche, die wir uns auf der Suche nach einer Welt schulden, in der sich niemand verstecken muss.