Bewertung:

Wallachs Buch bietet eine Kulturgeschichte des Passierens im Weimarer Deutschland und untersucht die jüdische Identität und die Fluidität des Selbstausdrucks. Obwohl es gut recherchiert ist und komplexe theoretische Konzepte mit jüdischer Sichtbarkeit verbindet, vermissen einige LeserInnen Beispiele aus dem wirklichen Leben.
Vorteile:Das Buch ist gründlich recherchiert, gut geschrieben und bietet eine starke Verbindung zwischen Queer-Theorie, kritischer Ethnie-Theorie und jüdischer Identität. Es wird all jenen empfohlen, die sich für jüdische und deutsche Geschichte und die breiteren Implikationen von Sichtbarkeit interessieren.
Nachteile:Einige Leserinnen und Leser waren enttäuscht über das Fehlen von Beispielen aus dem wirklichen Leben und von Alltagserfahrungen im Zusammenhang mit dem jüdischen Übertritt und hatten das Gefühl, dass das Buch seine Behauptungen besser hätte untermauern können.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Passing Illusions: Jewish Visibility in Weimar Germany
Die Weimarer Republik (1919-33) war eine Zeit der Gleichberechtigung von Frauen und Minderheiten, aber auch des wachsenden Antisemitismus und der Feindseligkeit gegenüber der jüdischen Bevölkerung. Dies veranlasste einige Juden, sich als Nicht-Juden auszugeben oder als solche wahrgenommen zu werden; dennoch gab es Gelegenheiten, bei denen es von Vorteil war, offen jüdisch zu sein.
Als Jude sichtbar zu sein, bedeutete oft, gleichzeitig nicht-jüdisch und jüdisch zu sein. Passing Illusions untersucht die Konstrukte deutsch-jüdischer Sichtbarkeit während der Weimarer Republik und erforscht die kontroversen Aspekte dieser Identität - und die komplexen Gründe, die viele dazu brachten, sich als jüdisch zu verbergen oder zu offenbaren.
Kerry Wallach konzentriert sich auf rassische Stereotypen und skizziert die Schlüsselelemente von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit sowie die Art und Weise, wie Jüdischsein erkannt und dargestellt wurde, anhand einer breiten Auswahl historischer Quellen, darunter Zeitschriften, persönliche Erinnerungen und Archivdokumente, sowie kultureller Texte, darunter belletristische Werke, Anekdoten, Bilder, Werbung, Aufführungen und Filme. Zwanzig Schwarz-Weiß-Abbildungen (Fotografien, Kunstwerke, Cartoons, Werbung, Filmstills) ergänzen die Analyse der visuellen Kultur.