
Pretexts for Writing: German Romantic Prefaces, Literature, and Philosophy
Um 1800 wurde die Druckkultur zu einer besonders reichhaltigen Quelle für Metaphern über das Denken und das Schreiben, und zwar nirgendwo mehr als in der deutschen Tradition der Dichter und Denker.
Goethe, Jean Paul und Hegel (neben vielen anderen) nutzten das Vorwort, um über die Probleme des Schreibens selbst und seiner Interpretation nachzudenken. Wenn Sterne uns lehrt, dass ein materielles Buch Gedankenspiele ebenso ermöglicht wie es ihnen Ausdruck verleiht, so haben die Deutschen diese Spiele noch theoretischer gemacht.
Indem er Autoren von der Antike bis Agamben einbezieht, zeigt Williams, wie die europäische - und vor allem die deutsche - Romantik einen Wendepunkt in der Geschichte des Vorworts darstellt. Die spielerischen, paradoxen Strategien, die die Romantiker erfanden, werden später in der kontinentalen Philosophie und in der poststrukturalistischen Literatur wieder aufgegriffen. Die Vorrede ist eine Aufforderung zum spielerischen Umgang mit Texten, ebenso wie sie üblicherweise das prosaische Produkt einer solchen Übung ist.
Herausgegeben von Bucknell University Press. Weltweit vertrieben von Rutgers University Press.