
W.G. Sebald's Hybrid Poetics
Dieses Buch bietet eine neue kritische Perspektive auf das immerwährende Problem des Verhältnisses von Literatur und Wirklichkeit und insbesondere auf die anhaltende Spannung zwischen Literatur und Geschichtsschreibung. Das wissenschaftliche und literarische Werk von W. G. Sebald (1944-2001) dient als eindrucksvolles Beispiel für diese Diskussion, da es die Entstehung eines neuen hybriden Diskurses von Literatur als Geschichtsschreibung zeigt.
Dieses Buch überdenkt kritisch die Ansprüche und Ziele der Geschichtsschreibung, indem es Kernfragen des literarischen Diskurses neu bewertet und den ethischen Imperativ der Literatur im 20. und 21. Jahrhundert. Geleitet von einem inhärent interdisziplinären Rahmen, erhellt dieses Buch das Zusammenspiel von erkenntnistheoretischen, ästhetischen und ethischen Anliegen, die Sebalds Kritik und Fiktion bestimmen. Entsprechend der Art und Weise, wie Sebalds Werke uns herausfordern, die Grenzen zwischen Diskursen, Gattungen, Disziplinen und Medien zu überdenken, geht diese Arbeit methodisch undogmatisch vor und stützt sich auf Hermeneutik, Semiotik, Narratologie und Diskurstheorie. Das Buch kontextualisiert Sebald nicht nur innerhalb der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur, sondern ist die erste englischsprachige Studie, die Sebalds Werk als Ganzes betrachtet.
Interessant für Sebald-Kenner und -Liebhaber, Literaturwissenschaftler und Historiker, die sich mit der Problematik der Darstellung der Vergangenheit beschäftigen.