
Growing in the Shadow of Antifascism: Remembering the Holocaust in State-Socialist Eastern Europe
In den Dienst der Konfrontation des Kalten Krieges gestellt, überschattete die antifaschistische Ideologie die Erzählung über den Holocaust in den kommunistischen Staaten Osteuropas. Dies führte zu der westlichen Vorstellung, dass im Sowjetblock die Erinnerung an den Massenmord an den europäischen Juden systematisch unterdrückt wurde.
Über die Auseinandersetzung mit dem falschen Gegensatz zwischen kommunistischer Geschichtsfälschung und verdrängter authentischer Interpretation der jüdischen Katastrophe hinaus wird in dieser Arbeit dargestellt und analysiert, wie der Holocaust in den sowjetisch regierten Teilen Europas konzeptualisiert wurde. Die Autoren liefern verschiedene Interpretationen des Verhältnisses zwischen Antifaschismus und Holocaust-Erinnerung in den kommunistischen Ländern und argumentieren, dass die Vorherrschaft einer antifaschistischen Agenda und die Anerkennung der jüdischen Katastrophe sich keineswegs gegenseitig ausschlossen. Die Interaktionen umfassten Akte der Verhandlung, der gegenseitigen Bezugnahme und der Anleihe.
In detaillierten Fallstudien wird beschrieben, wie sowohl Einzelpersonen als auch Institutionen den Antifaschismus als Rahmen nutzen konnten, um die Grenzen für die Diskussion über den nationalsozialistischen Völkermord zu testen und zu erweitern. Die Studien bauen auf der neuen Geschichtsschreibung des Kommunismus auf und konzentrieren sich auf das alltägliche Leben und das individuelle Handeln, wobei sie die Entstehung einer großen Vielfalt konkreter, lokaler Erinnerungspraktiken aufzeigen.