Bewertung:

Rice-Roots Democracy von Gerald Curtis bietet eine eingehende Untersuchung des Wahlkampfs in Japan aus der Sicht des Kandidaten Sato Bunsei. Er beleuchtet die Feinheiten der japanischen Lokalpolitik, Wahlkampfstrategien und die Rolle von Basisorganisationen wie den koenkai. Curtis verwendet eine Mischung aus ethnografischer Beobachtung und quantitativer Analyse und bietet damit eine Perspektive auf das politische System Japans, die auch Jahrzehnte später noch relevant ist.
Vorteile:Das Buch bietet eine detaillierte und anschauliche Analyse japanischer Wahlkämpfe, wobei die Bedeutung von Basisorganisationen (koenkai) und lokaler Unterstützung hervorgehoben wird. Curtis' ethnographischer Ansatz, gepaart mit quantitativer Analyse, verleiht der Studie zusätzliche Tiefe. Das Buch wird für seine Einblicke in die Dynamik der lokalen Politik und die Widerstandsfähigkeit der demokratischen Prozesse in Japan gelobt und ist damit eine wichtige Lektüre für das Verständnis der japanischen Politik.
Nachteile:Das Buch konzentriert sich auf ein veraltetes Wahlsystem mit Mehrmandatswahlkreisen, das möglicherweise nicht die aktuelle politische Landschaft widerspiegelt. Einige Leser könnten die Besonderheiten der Wahlstrategien und -organisationen als zu detailliert empfinden und einen breiteren Überblick über die heutige japanische Politik vorziehen.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Election Campaigning Japanese Style
Um im Japan der Nachkriegszeit für ein öffentliches Amt kandidieren zu können, bedarf es der Unterstützung durch eine politische Partei und eines ausgeklügelten Systems der organisatorischen Unterstützung. In diesem Band liefert Gerald L.
Curtis eine detaillierte Fallstudie über den Wahlkampf von Sato Bunsei, der 1967 als parteiloser Kandidat der regierenden Liberaldemokratischen Partei für das Unterhaus des japanischen Parlaments kandidierte. Satos Wahlkreis bestand aus einem modernen städtischen Zentrum und einem traditionsgebundenen ländlichen Hinterland und zeichnete sich durch eine dynamische Dialektik zwischen alten und neuen Wahlkampfmustern aus, die Sato dazu veranlasste, neue Strategien und Techniken zu entwickeln. Seit ihrer Veröffentlichung im Jahr 1971 betrachten Soziologen, Anthropologen und Politikwissenschaftler Curtis' Mikroanalyse des politischen Systems Japans als ein wichtiges historisches Dokument, das Einblicke in das soziale Verhalten und die politische Organisation Japans bietet, die immer noch aktuell sind.
Die japanische Ausgabe von Curtis' bahnbrechender Studie, Daigishi No Tanjo, ein Bestseller, wird heute als Klassiker geschätzt und von Journalisten, Politikern und Wissenschaftlern gleichermaßen gelesen und zitiert. Diese Ausgabe enthält eine neue Einleitung, in der der Autor über die Rezeption seines Buches und über die Veränderungen im japanischen Wahlprozess seit seiner Veröffentlichung reflektiert.