
Madness and Literature: What Fiction Can Do for the Understanding of Mental Illness
Psychische Erkrankungen waren in der gesamten Literaturgeschichte ein beliebtes Thema für Autoren, während Psychologen und Psychiater wie Sigmund Freud und Karl Jaspers ihrerseits an der Literatur interessiert waren und von ihr beeinflusst wurden. Die Pioniere der Philosophie, der Psychiatrie und der Literatur teilen das Bestreben, den menschlichen Geist und das menschliche Verhalten zu erforschen und zu erklären, einschließlich dessen, was eine Gesellschaft als außerhalb der wahrgenommenen Normalität stehend betrachtet.
Mit einem theoretischen Ansatz, der eklektisch und transdisziplinär ist, beschäftigt sich dieser Band mit den vielfältigen Möglichkeiten der Literatur, Geist und Körper in einem Zustand psychischer Krankheit zu untersuchen. Die Fälle und die Theorie stehen im Dialog mit einem klinischen Ansatz, der Themen und Diagnosen wie Trauma, Psychose, bipolare Störung, Essstörungen, Selbstbeschädigung, Horten, PTBS und digitale sexuelle Übergriffe behandelt.
Die Kapitel in Teil I befassen sich mit literarischen Darstellungen des Wahnsinns im historischen Bewusstsein und skizzieren das gesellschaftspolitische Potenzial der Wahnsinnsliteratur. Teil II untersucht, wie Darstellungen von Geisteskrankheiten in der Literatur einzigartige Einblicke in das subjektive Erleben alternativer Geisteszustände bieten können. Teil III befasst sich mit der Frage, wie literarische Fälle zur Aufklärung über psychische Erkrankungen beitragen können, wie sie therapeutisch genutzt werden können und wie sie neuen Diagnosen Glaubwürdigkeit verleihen. Im gesamten Buch gehen die Autoren der Frage nach, wie die Sprache und die Diskurse der Literatur - sowohl stilistisch als auch theoretisch - uns etwas Neues darüber lehren können, was es bedeutet, psychisch unwohl zu sein.