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Truth and Justification
In diesem wichtigen Buch, das jetzt als Taschenbuch vorliegt, kehrt Jürgen Habermas zu den traditionellen philosophischen Fragen nach Wahrheit, Objektivität und Wirklichkeit zurück, die im Mittelpunkt seines früheren Klassikers Wissen und menschliche Interessen standen.
Wie können die Normen, die der sprachlich strukturierten Welt, in der wir leben, zugrunde liegen, mit der Kontingenz der Entwicklung soziokultureller Lebensformen in Einklang gebracht werden? Wie lässt sich die Vorstellung, dass unsere Welt unabhängig von unseren Versuchen, sie zu beschreiben, existiert, mit der Einsicht vereinbaren, dass wir die Wirklichkeit niemals ohne die Vermittlung von Sprache erreichen können und dass die "nackte" Wirklichkeit daher unerreichbar ist?
In Wissen und menschliche Interessen beantwortete Habermas diese Fragen mit Verweis auf einen schwachen Naturalismus und einen transzendental-pragmatischen Realismus. Seitdem hat er jedoch eine formale pragmatische Theorie entwickelt, die auf einer Analyse von Sprechakten und Sprachgebrauch beruht. In diesem Band greift Habermas die philosophischen Fragen nach Wahrheit, Objektivität und Wirklichkeit aus der Perspektive seiner linguistisch fundierten pragmatischen Theorie auf. Der letzte Abschnitt befasst sich mit den Grenzen der Philosophie und bewertet das Verhältnis zwischen Theorie und Praxis aus einer Perspektive, die man als "postmarxistisch" bezeichnen könnte.
Dieses Buch eines der weltweit führenden Philosophen ist eine unverzichtbare Lektüre für Studenten und Wissenschaftler der Philosophie, der Gesellschaftstheorie und der Geistes- und Sozialwissenschaften im Allgemeinen.