Bewertung:

Das Buch „Wall Street Values“ zielt darauf ab, die Finanzkrise von 2008 zu analysieren und die Bedeutung der Ethik im Finanzwesen zu betonen. Es kritisiert die Verlagerung der Wall Street hin zu risikoreichem Handel auf Kosten der Kundentreue und bietet Einblicke in das Versagen des Finanzsystems und fordert eine Wiederbelebung ethischer Standards unter Finanzfachleuten. Trotz einiger aufschlussreicher Analysen hat das Buch in Bezug auf seine Darstellung und Tiefe gemischte Kritiken erhalten.
Vorteile:⬤ Liefert ein überzeugendes Argument für die Bedeutung der Ethik im Finanzwesen.
⬤ Bietet eine gute Zusammenfassung der Ereignisse, die zur Finanzkrise geführt haben, und ihrer Nachwirkungen.
⬤ Geht auf den Wertewandel an der Wall Street ein und bietet klare Einblicke in Finanzpraktiken.
⬤ Zugänglich für Leser, die neu im Finanzwesen sind, während komplexe Themen angesprochen werden.
⬤ Spannende und aufschlussreiche Perspektiven in den Kapiteln.
⬤ Einige Leser empfanden den Text als langatmig und wenig originell und ähnelten einem längeren Zeitschriftenartikel.
⬤ Das Buch wird als repetitiv und trocken empfunden, mit unvollkommener Prosa.
⬤ Begrenzter Mehrwert, da mehrere Ideen in einem kürzeren Format hätten zusammengefasst werden können.
⬤ Enttäuschung für Leser, die einen eher akademischen oder lehrbuchartigen Ansatz erwarten.
⬤ Nicht geeignet für Leser, die eine positive Sicht auf die Wall Street suchen.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
Wall Street Values: Business Ethics and the Global Financial Crisis
Dieses zeitgemäße Buch gibt Antworten auf komplexe und verwirrende Fragen, die durch die Rolle der Wall Street in der Finanzkrise aufgeworfen wurden. Welche wirtschaftlichen und moralischen Zusammenhänge bestehen zwischen der Wall Street und der Gesamtwirtschaft? Wie sind wir an einen Punkt in der Geschichte gelangt, an dem unsere mächtigsten Finanzinstitute freie Märkte, Wohlstand und sogar sozialen Zusammenhalt eher behindern als fördern? Kann das zerrüttete Verhältnis zwischen Wall Street und Main Street wiederhergestellt werden? Wall Street Values schildert den Wandel des Geschäftsmodells der Wall Street von der Kundenbetreuung zum Eigenhandel und erklärt, wie dieser Wandel die ethischen Grundlagen der modernen Finanzindustrie untergräbt.
Michael A. Santoro und Ronald J. Strauss argumentieren, dass die postmoderne Wall Street nicht nur "zu groß zum Scheitern" ist, sondern auch eine Bedrohung für die Wirtschaft darstellt, selbst wenn sie erfolgreich ist.
Sie beschreiben, wie sich die Wall-Street-Ikone Goldman Sachs mehr als ein Jahr vor der Anerkennung der Finanzkrise durch die Regierung rettete, indem sie ihre Kunden in die Irre führte und den Informationsfluss behinderte, der für das effiziente Funktionieren freier Märkte erforderlich ist, wodurch die Hypothekenblase verlängert und die finanziellen und menschlichen Kosten der Krise erhöht wurden. Sie üben auch eine nuancierte Kritik an der Rolle der Regierung, die nicht nur für die wirtschaftlichen Fehleinschätzungen verantwortlich ist, die zur Deregulierung der Finanzmärkte führten, sondern auch dafür, dass sie es versäumt hat, den irrationalen Überschwang der Jahre 2007 und 2008 zu bremsen.
Mit Blick auf die Zukunft plädieren Santoro und Strauss angesichts des Widerstands der Wall Street für eine energische staatliche Durchsetzung des Dodd-Frank Act. Sie argumentieren jedoch auch, dass eine wirksame staatliche Regulierung nicht ausreicht.
Wirtschaftlicher Wohlstand wird nur dann nachhaltig sein, wenn die Fachleute der Wall Street selbst ein dringend notwendiges Gespräch über ihre Werte und Geschäftsethik beginnen.