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Auf der Grundlage einer Fülle von Tagebuchaufzeichnungen und persönlicher Korrespondenz präsentiert Esther Leslie ein einzigartiges, intimes Porträt eines der intellektuellen Giganten des zwanzigsten Jahrhunderts, Walter Benjamin. Sie stellt sein Leben in den Kontext seiner bürgerlichen Erziehung, erforscht die sozialen, politischen und wirtschaftlichen Umwälzungen in Deutschland während und nach dem Ersten Weltkrieg und erzählt von Benjamins exzentrischer Liebe zu Spielzeug, Trickbüchern, Reisen und Schiffen.
Von der Frankfurter Schule und seinen einflussreichen Freundschaften mit Theodore Adorno, Gershom Scholem und Bertolt Brecht bis hin zu seinen Reisen durch Europa zeichnet Walter Benjamin die Wurzeln von Benjamins bahnbrechenden Schriften und ihre weitreichenden Auswirkungen in seiner eigenen Zeit nach. Leslie argumentiert, dass Benjamins Leben die stereotype Darstellung des tragischen und einsamen Intellektuellen in Frage stellt und ihn stattdessen als einen Mann darstellt, der den erbitterten Kampf mit konkurrierenden Theorien und Ideen genoss.
Das Buch schließt mit seinem Tod an der spanisch-französischen Grenze auf der verzweifelten Flucht vor den Nazis und Stalin. Walter Benjamin ist ein prägnanter und konzentrierter Bericht über einen großen Intellektuellen, der in feindlichen Umständen gefangen war.“.