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Warren, Jarrell, and Lowell: Collaboration in the Reshaping of American Poetry
Robert Penn Warren, Randall Jarrell und Robert Lowell unterhielten lebenslange, gut dokumentierte Freundschaften miteinander und besprachen oft die Werke des jeweils anderen in privater Korrespondenz und veröffentlichten Rezensionen. Joan Romano Shiffletts Buch Warren, Jarrell und Lowell: Collaboration in the Reshaping of American Poetry zeichnet die künstlerischen und persönlichen Verbindungen zwischen den drei Schriftstellern nach. Ihre Studie deckt die Bedeutung ihrer parallelen literarischen Entwicklung auf und bewertet die vorherrschenden Ansichten darüber, wie sich die amerikanische Poesie in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts entwickelte, neu.
Bekannte Darstellungen der Literaturgeschichte, vor allem die Feier von Lowells Life Studies als revolutionärer Durchbruch zur Bekenntnisdichtung, haben die Bedeutung der tiefen Verbindungen, die Lowell mit Warren und Jarrell teilte, verdunkelt. Sie alle standen sich in den 1930er Jahren sehr nahe, wobei Inhalt und Stil ihrer frühen Gedichte den Einfluss ihrer Mentoren John Crowe Ransom und Allen Tate erkennen lassen, deren Ästhetik die drei schließlich modifizieren und transformieren sollten. Berufliche Reife und Erfolg erlangten die drei Dichter in den 1940er Jahren. In dieser Zeit verließen sie sich auf die ehrliche Kritik des jeweils anderen, während sie mit neuen Themen und Ausdrucksformen experimentierten. Shifflett zeigt, dass ihre Werke in den späten 1940er Jahren stark von Robert Frost beeinflusst waren. In dieser Zeit durchdringen Warren, Jarrell und Lowell scheinbar einfache Verse mit vielschichtigen Bedeutungsebenen, fangen die Sprache der Rede in Diktion und Rhythmus ein und streben danach, menschliche Erfahrungen auf eine universelle Ebene zu heben.
In den 1950er Jahren wurden die drei Dichter zu Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und schufen bedeutende Werke, die das Bedürfnis der Nachkriegsnation ansprachen, sich wieder mit der Menschheit zu verbinden. Warren, Jarrell und Lowell reagierten auch in den 1960er Jahren auf unterschiedliche Weise, wobei jeder der Dichter innovative stilistische Techniken einsetzte, um ein Gespräch mit den Lesern zu schaffen, das die Aufmerksamkeit weg von oberflächlichen Dingen und hin zu der wichtigen Arbeit der Selbstreflexion lenkte.
Anhand von biographischem Material und Korrespondenz sowie detaillierten Lesungen vieler Gedichte bietet Warren, Jarrell und Lowell eine überzeugende neue Perspektive auf die Gestaltung der amerikanischen Lyrik des 20. Jahrhunderts.