Bewertung:

Das Buch bietet eine aufschlussreiche und technisch reichhaltige Untersuchung von Börsencrashs und erklärt, wie kollektives Verhalten von Händlern zu schnellen Ausverkäufen und Marktabschwüngen führen kann. Es nutzt nicht-lineare Modellierung und leiht sich Konzepte aus der Physik, um Finanzphänomene zu analysieren, obwohl es für Leser ohne einen starken Hintergrund in Mathematik oder verwandten Bereichen eine Herausforderung sein kann.
Vorteile:⬤ Bietet eine einzigartige Perspektive durch die Anwendung physikalischer Konzepte auf die Finanzmärkte.
⬤ Die Klarheit des Textes und die Verwendung von Beispielen aus der Praxis erleichtern das Verständnis komplexer Ideen.
⬤ Enthält nützliche Diagramme, Grafiken und plausible Prognosetechniken für das Marktverhalten.
⬤ Fesselnd für Leser, die an der Beziehung zwischen komplexen Systemen und Finanzen interessiert sind.
⬤ Fachsprache und fortgeschrittene Mathematik können es für allgemeine Leser schwierig machen, dem Buch zu folgen.
⬤ Einige Vorhersagen des Autors sind nicht unfehlbar.
⬤ Das Buch geht davon aus, dass die Finanzmärkte ähnlich wie physikalische Systeme funktionieren, was von einigen Kritikern als schwache Annahme angesehen wird.
⬤ Einige Leser empfanden den Schreibstil als schwierig, da der Autor kein Englisch als Muttersprache hat.
(basierend auf 61 Leserbewertungen)
Why Stock Markets Crash: Critical Events in Complex Financial Systems
Die wissenschaftliche Untersuchung komplexer Systeme hat in den letzten Jahren ein breites Spektrum von Disziplinen verändert und ermöglicht es Forschern in den Natur- und Sozialwissenschaften, so unterschiedliche Phänomene wie Erdbeben, globale Erwärmung, demografische Muster, Finanzkrisen und das Versagen von Materialien zu modellieren und vorherzusagen. In diesem Buch setzt Didier Sornette seine vielfältigen Erfahrungen in diesen Bereichen kühn ein, um eine einfache, leistungsfähige und allgemeine Theorie darüber aufzustellen, wie, warum und wann Aktienmärkte zusammenbrechen.
Die meisten Versuche, Marktzusammenbrüche zu erklären, versuchen, auslösende Mechanismen auszumachen, die Stunden, Tage oder Wochen vor dem Zusammenbruch auftreten. Sornette schlägt eine radikal andere Sichtweise vor: Die zugrunde liegende Ursache kann Monate und sogar Jahre vor dem abrupten, katastrophalen Ereignis im Aufbau kooperativer Spekulationen gesucht werden, die sich oft in einem beschleunigten Anstieg des Marktpreises, auch bekannt als "Blase", niederschlagen. Indem er seine ausgefeilte, schrittweise Analyse auf modernste physikalische und statistische Modellierungstechniken stützt, kommt er zu bemerkenswerten Einsichten und einigen Vorhersagen - unter anderem, dass das "Ende des Wachstumszeitalters" um 2050 eintreten wird.
Sornette untersucht wichtige historische Präzedenzfälle, von der jahrzehntelangen "Tulpenmanie" in den Niederlanden, die 1637 plötzlich abebbte, über die "South Sea Bubble", die 1720 mit dem ersten großen Börsenkrach in England endete, bis hin zum Großen Börsenkrach vom Oktober 1929 und dem Schwarzen Montag 1987, um nur einige zu nennen. Er kommt zu dem Schluss, dass die meisten anderen Erklärungen als die der kooperativen Selbstorganisation die subtilen Blasen nicht erklären können, mit denen die Märkte den Grundstein für eine Katastrophe legen.
Jeder Anleger oder Anlageexperte, der ein echtes Verständnis der drohenden Finanzkatastrophen sucht, sollte dieses Buch lesen. Physiker, Geologen, Biologen, Wirtschaftswissenschaftler und andere werden "Warum die Aktienmärkte abstürzen" als eine höchst originelle "wissenschaftliche Geschichte", wie Sornette es treffend ausdrückt, über die aufregende und manchmal beängstigende - aber nicht mehr ganz so unergründliche - Welt der Aktienmärkte begrüßen.