Bewertung:

Arno Mayer präsentiert in seinem Buch ein überzeugendes funktionalistisches Argument zum Holocaust. Er behauptet, dass die Ausrottung der Juden das Ergebnis einer Reihe von Umständen war, die mit den Kriegsanstrengungen der Nazis zusammenhingen, und nicht eines vorsätzlichen Plans. Während das Buch für seine detaillierten Beweise und seine wissenschaftliche Herangehensweise gelobt wird, ruft es auch Kritik von denjenigen hervor, die intentionalistische Perspektiven bevorzugen.
Vorteile:⬤ Bietet ein starkes logisches und evidenzbasiertes Argument für die funktionalistische Sichtweise des Holocausts.
⬤ Untersucht gründlich die komplexen Faktoren, die zum Holocaust führten, insbesondere die Auswirkungen des Krieges gegen die Sowjetunion.
⬤ Anerkannt als ein wichtiges und aussagekräftiges historisches Werk, das sowohl für Hobby- als auch für Berufshistoriker geeignet ist.
⬤ Positive Kritiken für seine gründliche Analyse und fesselnde Erzählung.
⬤ Das Buch kann aufgrund seines akademischen Ansatzes für manche eine Herausforderung darstellen.
⬤ Es sieht sich erheblicher Kritik von intentionalistischen Wissenschaftlern ausgesetzt, die Mayers Schlussfolgerungen bestreiten.
⬤ Einige Rezensionen deuten darauf hin, dass man sich möglicherweise nie auf eine einheitliche Kausaltheorie zur Erklärung des Holocaust einigen wird, was zu Verwirrung unter den Lesern führen könnte.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Why Did the Heavens Not Darken?: The Final Solution in History
Gehörte die Ausrottung der Juden von Anfang an zum Plan der Nazis? Arno Mayer gibt eine erstaunliche und überzeugende Antwort auf diese Frage, die heute unter Historikern viel diskutiert wird.
Dabei liefert er eine der gründlichsten und überzeugendsten Erklärungen, wie der Völkermord in Why Did the Heavens Not Darken? zustande kam, das bei seiner Erstveröffentlichung großes Interesse und Kontroversen auslöste. Mayer zeigt, dass der Antisemitismus der Nationalsozialisten zwar schon immer virulent war, aber erst zu Beginn des Zweiten Weltkriegs zum Völkermord wurde, als das Scheitern ihrer massiven Alles-oder-Nichts-Kampagne gegen Russland die Endlösung auslöste.
Er beschreibt detailliert die Schritte, die zu dieser Ungeheuerlichkeit führten, und zeigt, wie sich der institutionelle und ideologische Rahmen, der sie ermöglichte, entwickelte und wie beide mit dem Debakel auf dem östlichen Schauplatz zusammenhingen. Auf diese Weise wird der Judäozid in den größeren Kontext der europäischen Geschichte gestellt und gezeigt, wie ähnliche „heilige Gründe“ in der Vergangenheit analoge - wenn auch weit weniger katastrophale - Schandtaten ausgelöst haben.