
Why Does Literature Matter?
Literatur ist wichtig, weil ... sie Erfahrungen ermöglicht, die für ein anspruchsvolles und befriedigendes menschliches Leben wichtig sind; weil andere Bereiche der Kultur sie nicht in gleichem Maße bieten können; und weil eine relativ kleine Anzahl von Texten diese Funktionen in so außergewöhnlicher Weise erfüllt, dass wir es den vergangenen und zukünftigen Mitgliedern der Gattung schuldig sind, solche Texte in unseren kulturellen Traditionen am Leben zu erhalten.
-aus dem ersten Kapitel Frank B. Farrell verteidigt eine reichhaltige Konzeption des Raums der Literatur, die ihre Verbindungen zu Fragen der Selbstbildung und Metaphysik beibehält und diesen Raum nicht zu einer bloßen Reflexion des sozialen Raums verkommen lässt. Er behauptet, dass die neuere Literaturtheorie die Erkenntnisse der Sprachphilosophie und der Theorie der Subjektivität falsch verstanden hat.
Diese Fehlinterpretation, so Farrell, hat dazu geführt, dass man Literatur auf eine Weise versteht, die die Frage aufwirft, warum sie überhaupt wichtig ist.
Farrell wendet sich hier gegen einige neuere theoretische Trends und erläutert anhand einer Mischung aus philosophischen und literaturwissenschaftlichen Studien, warum Literatur seiner Meinung nach wirklich wichtig ist. Zu den Schriftstellern, die Farrell bespricht, gehören John Ashbery, Samuel Beckett, Amit Chaudhuri, Cormac McCarthy, James Merrill, Marcel Proust, Thomas Pynchon, Salman Rushdie, W.
G. Sebald und John Updike. Zu den für seine Argumente wichtigen Philosophen gehören Donald Davidson, Daniel Dennett und Bernard Williams; G.
W. F. Hegel, Martin Heidegger, Friedrich Nietzsche und Ludwig Wittgenstein spielen ebenfalls eine Rolle.
Zu den angesprochenen Literaturtheoretikern gehören Stephen Greenblatt, Paul de Man und Marjorie Perloff. Neben der genauen Lektüre literarischer, philosophischer und kritischer Texte geht Farrell auch auf die Kulturwissenschaften und die postkolonialen Studien im Allgemeinen ein und spekuliert über die möglichen Beiträge der Objektbeziehungstheorie der Psychologie zum Studium der Literatur.