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What Remains: Personal and Political Histories of Colombia
What Remains ist eine innovative Graphic Novel, die dokumentarische und Memoirenformen miteinander verwebt, um das soziopolitische Gefüge Kolumbiens über 200 Jahre hinweg zu erfassen. Camilo Aguirre taucht immer wieder in entscheidende historische Perioden ein und verwebt dabei geschickt Familiengeschichten und Anekdoten von Studenten, Gewerkschaftern und Guerillakämpfern.
Er entwirft eine kritische, unerschrockene Vision von Kolumbien, die in ihrer Suche nach einer Lösung zutiefst mobilisierend ist. Aguirre ist durchweg hoffnungsvoll, aber er weigert sich, in die Falle eines fiktiven Optimismus zu tappen. Die Menschen und die Familien stellen ein detailliertes, zusammengesetztes Porträt des Lebens in Kolumbien dar, das von den entgegengesetzten Enden des politischen Spektrums skizziert wird.
Kolumbien ist untrennbar mit dem komplexen Leben und der Identität der Menschen dort verbunden, ebenso wie mit dem Leben von Aguirre und seiner Familie. Aguirre schildert die komplexen Zusammenhänge aus einer entfernten Minneapolis.
Er schildert die Gezeiten der Macht und der Politik, von den Interventionen der USA und der Unternehmen über die internen Hierarchien von Reichtum und Macht bis hin zu den Auswirkungen der aufkommenden Globalisierung und des Neoliberalismus. Die Kriminalisierung und Verfolgung von Gewerkschaftern und Studenten macht sich inmitten dieser politischen Phasen breit.
Was bleibt, stellt eine Frage. Aguirre beantwortet sie aus einer zutiefst persönlichen Perspektive und zeigt, dass das, was von Kolumbien bleibt, das reiche und vielfältige Leben der Menschen dort ist.