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What Is Antiracism?: What Liberals Dont Understand about Race
Diese schillernde intellektuelle und politische Geschichte bietet ein neues Verständnis von Rassismus und einen besseren Weg, ihn zu bekämpfen.
Liberale argumentieren seit fast einem Jahrhundert, dass Rassismus im Grunde ein individuelles Problem extremistischer Überzeugungen ist. Als Reaktion auf den Nationalsozialismus forderten Denker wie der Schwulenrechtspionier Magnus Hirschfeld und die Anthropologin Ruth Benedict, Menschen, insbesondere armen Menschen, beizubringen, weniger Vorurteile zu haben. Hier liegt der Ursprung des heutigen liberalen Antirassismus, der vom Diversity-Training bis zum Hollywood-Aktivismus reicht. Währenddessen blühte in der Dritten Welt ein radikalerer Antirassismus auf. Antikoloniale Revolutionäre führten den Rassismus auf die allgemeinen wirtschaftlichen und politischen Strukturen der Moderne zurück. Denker wie C. L. R. James, Claudia Jones und Frantz Fanon zeigten auf, wie Rassismus mit Kolonialismus und Kapitalismus zusammenhängt - eine Perspektive, die auch Martin Luther King einnahm.
Heute hat sich der liberale Antirassismus als machtlos gegenüber struktureller Unterdrückung erwiesen. Wie Arun Kundnani zeigt, können weiße Liberale ihr eigenes Weißsein heldenhaft bekämpfen, so viel sie wollen, doch diese Strukturen bleiben bestehen.
Diese gründlich recherchierte und rasant erzählte Geschichte erzählt die Geschichte der beiden Antirassismen und ihrer Schicksale. Als der Neoliberalismus die Welt in den letzten Jahrzehnten des zwanzigsten Jahrhunderts neu ordnete, wurde der Fall klar: Rassismus zu bekämpfen bedeutet, seine kapitalistischen Wurzeln anzugreifen.