Bewertung:

Das Buch bietet eine provokative Analyse des modernen Israels und stellt die gängigen Erzählungen über den Zionismus und seine Beziehung zum Judentum in Frage. Es argumentiert, dass der Zionismus eher von der christlich-protestantischen Ideologie als von traditionellen jüdischen Überzeugungen beeinflusst ist und dass die politische Landschaft Israels eher durch die Brille des Kolonialismus und der internationalen Politik als durch die der Religionsgeschichte betrachtet werden sollte. Der Autor betont, wie wichtig es ist, den russischen Einfluss auf den Zionismus zu verstehen, und stellt die Legitimität des Konzepts „jüdischer Staat“ in Frage.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert und bietet kühne Argumente, die etablierte Ansichten über den Zionismus und die israelische Identität in Frage stellen. Der Autor bietet eine einzigartige Perspektive, die die christlichen Wurzeln des Zionismus und die politischen Beweggründe für seine Entstehung hervorhebt. Die Analyse der Komplexität Israels, einschließlich des Einflusses der russischen Juden und der Kritik an der israelischen Demokratie, verleiht der Diskussion zusätzliche Tiefe.
Nachteile:Einige Leser könnten die im Buch gezogenen Schlussfolgerungen als kontrovers oder provokant empfinden, und das Buch könnte aufgrund seiner kritischen Haltung gegenüber dem Zionismus und dem Staat Israel als polarisierend empfunden werden. Außerdem könnte die Ablehnung jüdischer historischer Erzählungen zugunsten einer rein politischen Analyse nicht bei allen Lesern Anklang finden.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
What is Modern Israel?
Nur wenige Länder lösen so viel Leidenschaft und Kontroversen aus wie Israel.
Was ist das moderne Israel? zeigt überzeugend, dass seine Gründungsideologie - der Zionismus - alles andere als eine einfache Reaktion auf den Antisemitismus ist. Yakov Rabkin räumt mit der Vorstellung auf, dass jeder Jude ein Zionist und damit ein natürlicher Befürworter des Staates Israel ist, und verweist auf die protestantischen Wurzeln des Zionismus, um die besondere Unterstützung zu erklären, die Israel in den Vereinigten Staaten genießt.
Anhand vieler übersehener Seiten der Geschichte, darunter englische, französische, hebräische, jiddische und russische Quellen, zeigt Yakov Rabkin, dass der Zionismus als scharfer Bruch mit dem Judentum und der jüdischen Kontinuität konzipiert wurde. Israels Vergangenheit und Gegenwart müssen im Kontext von europäischem ethnischem Nationalismus, kolonialer Expansion und geopolitischen Interessen gesehen werden, und nicht als Verkörperung biblischer Prophezeiungen oder als Höhepunkt der jüdischen Geschichte.