
What to Remember, What to Teach: Human Rights Violations in Chile's Recent Past and the Pedagogical Discourse of History
What to Remember, What to Teach richtet sich an Forscher, Doktoranden und Lehrer, die sich für Diskurs- und Gedächtnisforschung interessieren, insbesondere für die Linguistik und die multimodale Rekontextualisierung von Geschichte in pädagogischen Diskursen und deren Beziehung zur Übertragung und Ko-Konstruktion von Erinnerungen an eine jüngere nationale Vergangenheit. Dieses Buch zielt darauf ab, ein besseres Verständnis der Prozesse der Erinnerungspraktiken und ihrer Konstruktion im pädagogischen Geschichtsdiskurs in Chile im Hinblick auf eine jüngste schmerzhafte nationale Vergangenheit von Menschenrechtsverletzungen und Diktatur zu ermöglichen, die Teil einer gemeinsamen Geschichte der lateinamerikanischen Länder ist.
Mit diesem Ziel vor Augen bietet dieses Buch eine detaillierte Diskursanalyse darüber, wie diese jüngste traumatische nationale Geschichte im chilenischen Geschichtsunterricht der Sekundarstufe rekontextualisiert und verhandelt wird. Die vorgeschlagene Analyse ist eine soziale Diskursanalyse von schriftlichen und mündlichen Schlüsselkorpora pädagogischer Praktiken aus einer multimodalen Perspektive, wobei der Konstruktion evaluativer Prosodien in den analysierten Diskursen besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird. Die für die Analyse in Betracht gezogenen Korpora umfassen offizielle Geschichtslehrbücher, Interaktionen im Geschichtsunterricht, Interviews mit Lehrern und Schülern, von Fachleuten verfasste chilenische Geschichte und vom Staat in den postdiktatorischen Jahren produzierte offizielle Dokumente.
Dieses Buch bietet nicht nur eine detaillierte linguistische und multimodale Analyse von Schlüsseldiskursen, die pädagogische Praktiken über die jüngste traumatische Vergangenheit der Diktatur und der Menschenrechtsverletzungen in Chile konstruieren; es stellt auch eine theoretische Entwicklung der interpersonellen und erfahrungsbezogenen Bedeutungsregionen auf der Grundlage eines systemisch-funktionalen linguistischen Ansatzes und der spanischen Sprachressourcen vor. Zusammenfassend soll dieses Buch einen Beitrag zu unserem Verständnis darüber leisten, wie eine jüngste sensible Vergangenheit einer Nation von neuen Generationen von Jugendlichen und ihren Geschichtslehrern historisiert, übertragen und ko-konstruiert wird, indem die Prozesse des Erinnerns und Vergessens im Mikroraum der Erinnerungspraxis des Klassenzimmers und durch persönliche und soziale Erinnerungen von Lehrern und Schülern diskursiv erforscht werden.