Bewertung:

Die Rezensionen zeigen eine Mischung aus starker Befürwortung und kritischer Sicht auf das Buch. Während ein Rezensent es als unverzichtbare Lektüre für das Verständnis der Machtdynamik und der Geheimhaltung innerhalb der US-Regierung bezeichnet, äußert ein anderer Unsicherheit über die Klarheit der Argumente des Autors und stellt einige historische Lücken fest.
Vorteile:⬤ Sehr empfehlenswert für seine Einblicke in die Machtdynamik der USA und in Fragen der Transparenz
⬤ bietet eine historische Perspektive auf die amerikanische Außenpolitik
⬤ gut recherchiert mit Zitaten von namhaften Diplomaten.
⬤ Einigen Lesern fehlt eine klare Argumentation
⬤ lässt wichtige historische Ereignisse wie Nixons Annäherung an China aus
⬤ manche vermissen mehr Tiefe.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Washington's China: The National Security World, the Cold War, and the Origins of Globalism
Dieses Buch befasst sich mit einer zentralen Frage des Kalten Krieges, die nie angemessen geklärt wurde.
Warum unternahmen die Vereinigten Staaten solche Anstrengungen, um die Volksrepublik China nicht nur „einzudämmen“, sondern sie von allen diplomatischen, kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen zu anderen Nationen zu isolieren? Warum, mit anderen Worten, war die amerikanische Politik China gegenüber feindlicher eingestellt als gegenüber der Sowjetunion, zumindest bis Präsident Nixon 1972 China besuchte? Die Antwort liegt, wie hier dargelegt, in der Furcht vor Chinas Aufstieg zu einer Macht, die die neue asiatische Ordnung, die die Vereinigten Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg zu gestalten versuchten, herausfordern könnte. Um dieser Bedrohung zu begegnen, entwickelten die amerikanischen Politiker eine Ideologie, die nicht einfach oder ausschließlich antikommunistisch war, sondern die darauf abzielte, einen integrierten, kooperativen Weltkapitalismus unter amerikanischer Führung zu schaffen - eine Ideologie also, die den Kalten Krieg überdauern sollte.
James Peck stützt sich bei seiner Argumentation auf eine Vielzahl von wenig bekannten Dokumenten aus den Archiven des Nationalen Sicherheitsrats und der CIA. Er zeigt, wie amerikanische Beamte China zunächst als „Marionette“ der Sowjetunion, dann als „unabhängigen Juniorpartner“ in einem chinesisch-sowjetischen Block und schließlich als „revolutionäres Modell“ und Förderer sozialer Umwälzungen in der Dritten Welt betrachteten. Jedes dieser Konstrukte verriet mehr über die Wahrnehmungen und strategischen Prioritäten der USA als über die tatsächlichen Veränderungen im chinesischen Denken und Verhalten.
Alle basierten auf der Annahme, dass China eine direkte Bedrohung nicht nur für spezifische US-Interessen und -Ziele im Ausland darstellte, sondern auch für die umfassendere Vision einer neuen, von der amerikanischen Wirtschafts- und Militärmacht dominierten Weltordnung. Obwohl sich das Wesen von "Washingtons China" im Laufe der Jahre verändert haben mag, behauptet Peck, dass die dahinter stehende Ideologie auch heute noch unverändert ist.