
Hydrocriticism and Colonialism in Latin America: Water Marks
Hydrokritik und Kolonialismus in Lateinamerika basiert auf der kritischen und theoretischen "Wende", die als Hydrokritik bekannt ist, einem innovativen Ansatz zur Untersuchung der Art und Weise, wie Wasserkörper (Ozeane, Meere, Flüsse, Archipele, Seen usw.) das Studium von Geschichte, Kultur und Gesellschaft beeinflussen. In diesem Band wird ein wasserkritischer Ansatz zu Fragen der Kolonialzeit vorgeschlagen.
Die analysierten Texte zeigen nicht nur die Präsenz von Wasser und ozeanischen Bahnen als metaphorische Mittel, sondern auch die inhärente Bedeutung von Schifffahrt, Häfen, Inselgebieten, Entwässerungssystemen, Überschwemmungen und Ähnlichem für die Gestaltung kollektiver Imaginationen von der Kolonialzeit bis zur Gegenwart. Dieses Buch umfasst Studien über die entscheidende Rolle, die das Wasser in der Weltsicht von/über die "Neue Welt" seit der Entdeckung spielte, sowohl für die Monarchie als auch für die Kirche, und über die Auswirkungen von Seereisen auf das Voranschreiten von Kolonisierung und Sklaverei. In Kapiteln, die historische, linguistische, literarische und ethnografische Ansätze verbinden, stellt dieser Band einen Versuch dar, den Umfang und die Methodik der Kolonialstudien zu erweitern.
Gleichzeitig wird die Kontinuität der maritimen Perspektive auch in der Analyse der zeitgenössischen Literatur deutlich, was die Bedeutung dieses kritischen Paradigmas für das Studium der karibischen Kulturen unterstreicht. In dieser Hinsicht beleuchten die Studien insbesondere den Zusammenhang zwischen Volksglauben und ozeanischen Dimensionen sowie Fragen des Geschlechts und der ethnischen Zugehörigkeit.