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Keyserlings Meisterwerk, das am Vorabend des Ersten Weltkriegs erstmals veröffentlicht wurde, ist das lebendige Porträt einer Gesellschaft, die am Rande des Abgrunds steht.
Eine Gruppe deutscher Aristokraten trifft sich zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts in einem Dorf an der Ostsee zu einem Sommerurlaub. Die Charaktere repräsentieren einen Querschnitt durch die Oberschicht des kaiserlichen Deutschlands: ein schürzenjägerischer Baron, seine eifersüchtige Frau, ein galanter Kavallerieoffizier, die alte Witwe eines Generals, ein zynischer Regierungsbeamter, ein Begleiter einer Dame.
Ihr Leben, selbst im Urlaub, ist durch ein strenges Protokoll und archaische Ehrenkodizes geregelt. Doch ihre ruhige, disziplinierte Welt wird durch die unerwartete Anwesenheit von Doralice durcheinander gebracht, einer jungen Gräfin, die gegen die gesellschaftlichen Zwänge rebelliert, indem sie aus einer arrangierten Ehe ausbricht und mit einem bürgerlichen Künstler durchbrennt.