
World of Variation: The I Press Series on the Human Environment
Eine phantasievolle Neuplanung räumlicher und sozialer Beziehungen aus der urbanistischen Bewegung der 1960er Jahre in Amerika
In World of Variation (1970) skizzierten die amerikanischen Architekten Mary Otis Stevens (geb. 1928) und Thomas McNulty (1919-84) eine radikale Neuplanung der sozio-räumlichen Beziehungen, die von ihrem philosophischen Hintergrund und ihrem Engagement für die Dezentralisierung von Hierarchien geprägt war. Vor dem Hintergrund des Kalten Krieges und des politischen Aktivismus der 1960er Jahre in Amerika erarbeiteten sie mögliche Designlösungen für die damals aktuellen sozialen Probleme. In eindrucksvollen abstrakten Zeichnungen visualisierte Stevens Aspekte der städtischen Umwelt und schlug eine Designphilosophie vor, die sie als "free flow" bezeichnete. Diese Diagramme bringen sowohl den "Fluss" der Bewegung als auch Punkte des "Zögerns" zum Ausdruck.
Dieser Band ist ein Faksimile der World of Variation, die die Ausstellung des MIT-Museums über das Werk von Mary Otis Stevens begleitet.
Die 1928 in New York geborene Mary Otis Stevens gilt als eine der wichtigsten amerikanischen Architektinnen der Nachkriegszeit. Am bekanntesten ist sie für das Lincoln House (1965), das sie zusammen mit ihrem damaligen Ehemann Thomas McNulty entworfen hat, das erste Haus aus Sichtbeton und Glas in den USA.
Thomas McNulty (1919-84) lehrte von 1949 bis 1956 an der MIT-Fakultät, bevor er mit seiner damaligen Frau Mary Otis Stevens ein Unternehmen gründete. Im Jahr 1978 ließ sich das Paar scheiden und McNulty zog nach Saudi-Arabien, wo er an der Universität von Riad lehrte.