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Worlds of Power: Religious Thought and Political Practice in Africa
Angesichts der christlichen Erweckungen (einschließlich der Evangelikalen im Weißen Haus), des islamischen Radikalismus und der Wiederbelebung traditioneller Religionen ist klar, dass die Welt nicht auf eine Gemeinschaft säkularer Staaten zusteuert. Nirgendwo sind religiöses Denken und politische Praxis so eng miteinander verwoben wie in Afrika.
Afrikanische Migranten in Europa und Amerika, die Geld nach Hause schicken, um Kirchen und Moscheen zu bauen, afrikanische Politiker, die Wahrsager konsultieren, Guerillakämpfer, die glauben, dass Amulette sie vor Kugeln schützen können, und einfache Menschen, die rituelle Heilung suchen: Sie alle wenden religiöse Ideen auf allen Ebenen der Gesellschaft auf alltägliche Probleme des Lebens an. Afrika ist weit davon entfernt, von der Weltkarte zu verschwinden, und ist heute ein führendes Zentrum des Christentums und ein wachsender Bereich des islamischen Aktivismus, während die traditionellen afrikanischen Religionen im Westen immer mehr Anhänger finden. Man kann die Politik der Gegenwart nicht verstehen, ohne das religiöse Denken ernst zu nehmen.
Geschichten über Hexen, Wunder oder von den Toten zurückkehrende Menschen regen zum politischen Handeln an. In Afrika hat der religiöse Glaube einen enormen Einfluss auf die Politik, von der Spitze der Gesellschaft bis zur Basis.
Religiöse Vorstellungen zeigen, was die Menschen tatsächlich über die Welt denken und wie sie mit ihr umgehen wollen. Ellis und Ter Haar sind der Meinung, dass man die spezifischen Inhalte des religiösen Denkens beherrschen muss, um die politische Bedeutung der Religion im heutigen Afrika zu verstehen, aber ihr Buch trägt auch zu unserem Verständnis der Beziehung zwischen Religion und politischer Praxis im Allgemeinen bei.