Bewertung:

Lyonharts „Weltraumgott“ ist eine detaillierte Untersuchung von Henry Mores Konzept des göttlichen Raums, in der er seine Ursprünge und Implikationen erforscht und gleichzeitig eine zeitgenössische Neubewertung im Lichte der modernen Wissenschaft und Philosophie vornimmt. Der Autor schlägt einen neuen Beweis für die Existenz Gottes durch die menschliche Raumwahrnehmung vor, den einige Leser überzeugend fanden.
Vorteile:Nachdenklich stimmende Argumente, reiche theologische Einsichten, gut strukturierte Darstellung der Konzepte von More, starke zeitgenössische Relevanz und eine gut gemachte Kindle-Ausgabe.
Nachteile:Einige Leser könnten Lyonharts Bekenntnis zu Newtons absolutem Raum rätselhaft finden, und das Argument ist vielleicht nicht für jeden völlig überzeugend.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Space God: Rejudging a Debate Between More, Newton, and Einstein
Henry More hatte eine merkwürdige Idee. Als er über den Raum nachdachte, stellte er fest, dass er unsichtbar ist, denn wir sehen Dinge im Raum, aber nicht den Raum selbst.
Er ist auch immateriell, denn Materie existiert im Raum, aber der Raum selbst ist nicht materiell - wenn man versucht, ihn zu greifen, gleitet er einem durch die Finger. Der Raum sei auch unendlich und transzendent, aber dennoch allgegenwärtig, denn wir können nirgendwo anders hingehen als in und durch den Raum. Aber genau so sah More Gott: Gott ist unsichtbar, immateriell, unendlich und transzendent, aber auch allgegenwärtig über, jenseits und in uns.
Wenn Gott irgendwie mit dem Raum verbunden wäre, könnte er wahrhaftig anwesend sein und gleichzeitig immateriell bleiben, wodurch der Unterschied zwischen Schöpfer und Geschöpf aufrechterhalten würde. Er wäre uns nahe, aber nicht mit uns identisch, so wie der Raum sich von den Objekten, die ihn einnehmen, unterscheidet, aber dennoch diesen Objekten sehr nahe ist.
Was wäre, wenn der Raum in gewissem Sinne göttlich wäre? Noch merkwürdiger ist, dass Newton seine neue Physik bald auf der Idee von More aufbaute. Es gibt in der Tat Beweise dafür, dass die moderne wissenschaftliche Welt unwissentlich auf dieser theistischen Metaphysik aufbaut. Natürlich hat die moderne Physik diese Grundlagen im neunzehnten Jahrhundert verloren und wurde im zwanzigsten Jahrhundert von Einstein relativiert.
Dennoch versucht dieses Buch, die seltsame Idee von More neu zu bewerten. Ist der göttliche Raum theologisch orthodox? Kann sie ein neues Argument für die Existenz Gottes liefern? Und hat sie irgendeinen philosophischen Wert für uns nach Einstein - ein Weltraumgott für ein Weltraumzeitalter?