Bewertung:

Das Buch über die Gnade von Pater Cliff Ermatinger hat überwältigend positive Kritiken erhalten, vor allem für seine zugänglichen und tiefgründigen Einblicke in das Konzept der Gnade Gottes. Die Rezensenten, vor allem diejenigen, die erst vor kurzem zum katholischen Glauben zurückgekehrt sind, fanden das Buch aufschlussreich und eine wichtige Quelle zur Vertiefung ihres Verständnisses der Gnade und ihrer Auswirkungen auf ihr Leben. Einige Leser äußerten jedoch das Gefühl, betrogen worden zu sein oder sich darüber zu ärgern, dass sie diese grundlegenden Lehren nicht schon früher in ihrem Leben vermittelt bekommen hatten.
Vorteile:Das Buch ist wegen seines leicht zu lesenden Formats und seiner inhaltlichen Tiefe sehr zu empfehlen. Die Rezensenten schätzten die gründliche Erforschung der Gnade, die Klarheit, mit der komplizierte Konzepte dargestellt werden, und die Fähigkeit, den Glauben neu zu beleben. Es wird auch als wertvolles Hilfsmittel für alle angesehen, die ihr Verständnis der katholischen Lehren vertiefen wollen, was es sowohl für Konvertiten als auch für lebenslange Katholiken ideal macht.
Nachteile:Einige Leser berichteten, dass sie sich betrogen oder verärgert fühlten, als sie feststellten, dass ihnen wichtige Aspekte der Gnade nicht beigebracht worden waren, was zu Gefühlen der Gefühllosigkeit gegenüber ihrer früheren religiösen Erziehung führte. Dieser emotionale Aspekt spiegelt zwar die Wirkung des Buches wider, zeigt aber auch, dass die Enthüllungen für manche überwältigend sein können.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
If You Knew the Gift of God: Grace: What it is, what it does, and how to cooperate with it according to Church Teaching and Tradition
"Wenn wir das Leben der Heiligen betrachten, sehen wir ihr Heldentum, ihre außergewöhnlichen Tugenden, ihre tiefe Vertrautheit mit unserem Herrn. Sie können weit entfernt erscheinen, wenn nicht in Bezug auf Zeit und Ort, so doch in Bezug auf Erfahrung und Größe. Ein häufiges Missverständnis besteht darin, sie als die wenigen Glücklichen zu betrachten, fast so, als hätten sie in der göttlichen Lotterie gewonnen. Wenn wir vom Lauf des Paulus lesen, laufen wir, der geistliche Pöbel, Gefahr, uns mit dem Beobachterstatus in diesem existentiellsten und dramatischsten aller Wettkämpfe zu begnügen. Das Problem besteht darin, dass wir die Heiligkeit allzu oft für ein geheimnisvolles Thema halten, obwohl die Kirche uns die ganze Zeit über durch ihre eigenen geistlichen Meister und Lehren den Weg dorthin klar vor Augen geführt hat. Die Kenntnis des geistlichen Lebens erfordert ein Verständnis der kirchlichen Lehre über die Gnade. Die spirituelle Theologie befasst sich mit dem Verständnis der Mechanismen dieser Lehre und damit, wie man sie anwendet. Ohne dieses Verständnis bleibt uns nur die deskriptive Methode, die dazu neigt, das geistliche Leben in eine unzusammenhängende Sammlung von Erfahrungen zu verwandeln. Am Ende haben wir eher eine psychologisch-erfahrungsmäßige als eine theologische Darstellung des geistlichen Lebens. Als Gott den Menschen nach seinem Bild und Gleichnis schuf, schuf er die menschliche Natur in einer besonderen Weise, mit einer geistlichen Struktur, die zwar natürlich ist, aber fähig, die übernatürliche Struktur der Gnade zu empfangen.
Der Intellekt zum Beispiel, ein rein geistiges und doch natürliches Vermögen in unserer Natur, empfängt durch die Gnade das Licht des Glaubens und nimmt so Wahrheiten an, die nur auf übernatürliche Weise erkannt werden können. Das Licht der Gnade verleiht uns die Fähigkeit, Dinge zu verstehen, die unserem natürlichen Verstand sonst verborgen bleiben würden. Im Himmel schenkt Gott dem Verstand nämlich das so genannte Licht der Herrlichkeit, die übernatürliche Gnade, sein Antlitz zu schauen, ohne sich selbst zu zerstören.
Denn kein Mensch kann mein Angesicht sehen und leben (Ex 30,20). Ein Eckpfeiler der klassischen Tradition lehrt uns, dass die Gnade auf der Natur aufbaut. Das bedeutet, dass Gott die menschliche Natur so geschaffen hat, dass sie zu geistigen Handlungen in der natürlichen Ordnung fähig ist - wie ein Gespräch zu führen, syllogistisch zu denken usw. Wenn die Gnade die menschliche Natur überlagert, werden die geistigen Elemente der menschlichen Natur - nämlich der Intellekt und der Wille - fähig, übernatürliche Handlungen zu verwirklichen und über ihre eigene Natur hinaus zu wirken, indem sie sie umfassender einsetzen. Die theologischen Tugenden des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe sind Beispiele dafür, ebenso wie die infundierten Tugenden. All dies ist der Gnade zu verdanken. Und die Gnade ist der Anfang der Heiligkeit, ja des ewigen Lebens. Das Maß oder die Vollkommenheit des geistlichen Lebens ist der Grad der Teilhabe des einzelnen Christen an der Heiligkeit und Vollkommenheit Gottes. Mit anderen Worten: Wie heilig man ist, wird durch den Grad der heiligmachenden Gnade bestimmt, die man besitzt. "Es ist der Wille Jesu Christi, dass der ganze Leib der Kirche, nicht weniger als die einzelnen Glieder, ihm gleichgestaltet werde". Je mehr du Gott gleich bist und an seinem Wesen teilhast, desto heiliger bist du." Dieses Buch stützt sich auf die immerwährende Lehre der Kirche über die Gnadenlehre: was sie ist.
Was sie bewirkt.
Und wie man in ihr wächst. Er schöpft aus der Heiligen Schrift, den Schriften von Thomas von Aquin, Teresa von Avila und Johannes vom Kreuz.